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Souveräner Start-Ziel-Sieg der SG

(sh:z; Michael Lorenz) Gut erholt haben sich die Bundesliga-Handballer der SG Flensburg-Handewitt präsentiert: Drei Tage nach der schmerzhaften Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen gelang dem Team von Trainer Lubomir Vranjes bei GWD Minden ein 31:22 (18:12)-Erfolg - es war ein souveräner Start-Ziel-Sieg. "Ich bin zufrieden mit unserer Leistung. Insgesamt haben wir ein ganz gutes Spiel gesehen. Auch nach der Umstellung in der GWD-Abwehr haben wir das diszipliniert gelöst", bilanzierte Vranjes.

Die Gastgeber waren in zweierlei Hinsicht gebeutelt. Zum einen fehlten vier Stammspieler verletzt, zum andern hatten sie drei Tage zuvor beim Ostwestfalenderby in Lemgo eine peinliche 21:38-Pleite kassiert. Sie waren also auf Wiedergutmachung bei den Fans aus. Doch die Gäste zeigten schnell, wer Herr im Haus ist. Holger Glandorf und Lasse Svan (2) warfen eine schnelle 3:0-Führung heraus, erst in der 7. Minute musste der gewohnt starke Flensburger Keeper Mattias Andersson erstmals hinter sich greifen. Beide Teams mussten früh wechseln. Mindens Kreisläufer Marco Oneto verließ in der 6. Minute mit einer Knieverletzung das Feld. Flensburgs Holger Glandorf erhielt in dieser Phase einen Schlag ins Gesicht. Er verbrachte den Rest des Spiels auf der Bank, kühlte die lädierte Stelle mit Eis. Die Verletzungen brachten zwei Umstellungen: Bei den Gastgebern war der Deckungs-Innenblock gesprengt, Trainer Goran Perkovac stellte auf ein 3:2:1-System um. Auf Flensburger Seite nahm der Schwede Johan Jakobsson Glandorfs Stelle im rechten Rückraum ein.

Die SG hatte zunächst Probleme mit der Mindener Formation, Jakobsson zudem Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Die entscheidende Phase folgte von der 21. bis 24. Minute. Nacheinander mussten die Flensburger Drasko Nenadic, Jacob Heinl und Lasse Svan auf die Strafbank. Zu Beginn dieser etwas zu harten drei Strafzeiten stand es 11:7 für Flensburg. Doch auch, als die Fördestädter nur noch zu dritt auf der Platte standen, schmolz der Vorsprung nicht. Und nachdem die SG wieder komplett war, sorgten der immer besser ins Spiel kommende Jakobsson, Svan und Anders Eggert mit drei schnellen Toren für die 16:10-Führung (27.) - eine kleine Vorentscheidung.

Die Mindener waren zwar sichtlich bemüht, das Publikum zu versöhnen, aber um mit der SG mithalten zu können, fehlte es an der personellen Substanz. Herausragend bei Flensburg waren Rechtsaußen Lasse Svan, der bei sieben Treffern ohne Fehlversuch blieb, Spielmacher Thomas Mogensen, der aus allen Lagen traf und die Fäden fest in der Hand hielt, und Torhüter Mattias Andersson. Dieser hielt 15 Bälle, allerdings profitierte er auch von der sattelfesten SG-Defensive, die die GWD-Werfer immer wieder zu schlecht vorbereiteten Würfen zwang.

"Wir hatten die Partie über die gesamten 60 Minuten gut im Griff", meinte Mogensen. "Das ist in Minden wichtig, denn wenn du hier nicht ständig hundert Prozent gibst, kannst du eine böse Überraschung erleben. Wir haben uns nach der Niederlage gegen die Rhein-Neckar-Löwen gut präsentiert." Auch GWD-Trainer Goran Perkovac war trotz der Niederlage zufrieden: "Wenn wir im Angriff etwas disziplinierter agiert hätten, wäre das Ergebnis erträglicher ausgefallen. Dennoch: Mit unserer dezimierten Mannschaft haben wir das noch gut gelöst."