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Rhein-Neckar Löwen

Im Frühjahr hatte der badische Bundesligist bereits die Hände an der Meisterschale, musste sich aber in einem Foto-Finish dem THW Kiel geschlagen geben. Gerade einmal zwei Tore fehlten zum großen Coup. Nun soll ein neuer Anlauf unternommen werden.

Kim Ekdahl du Rietz: Viel Grund zur Freude.

In die jüngste Länderspiel-Pause gingen die Rhein-Neckar Löwen als Tabellenführer. Doch wirklich glücklich waren sie nicht. Der Vorsprung hätte größer sein können. Die Süddeutschen führten in der ersten Hälfte bereits mit 9:5 gegen den Verfolger THW Kiel, doch am Ende hatte der hauchdünn die Nase vorn und zog nach Punkten gleich. „Nach dem Seitenwechsel haben wir zwar besser in der Offensive ausgesehen, aber die Abwehr war nicht mehr so, wie wir uns das vorgestellt haben", monierte Trainer Nikolaj Jacobsen. Der Däne, der im Sommer aus Aalborg kam, kann mit seinen ersten elf Spielen in der DKB Handball-Bundesliga dennoch zufrieden sein. 

Er hat einen illustren Kader mit vielen Handball-Sternen zur Verfügung, was ein Fundament für viele Hoffnungen bietet. Allein der Rückraum mit Spielmacher Andy Schmidt, für viele einer der wertvollsten Akteure der Liga, dem einsatzfreudigen Linkshänder Alexander Petersson und dem wurfgewaltigen Schweden Kim Ekdahl du Rietz, der aus Gründen der Regeneration auf Einsätze in der Nationalmannschaft verzichtet, ist gefährlich und seit Langem eingespielt. Mit dem erfahrenen Akteur Stefan Kneer, dem flinken Regisseur Mads Mensah Larsen, Rookie Tim Suton und der norwegischen Linkshand Harald Reinkind lauern dahinter weitere vielversprechende Profis.

Goalgetter Uwe Gensheimer.

Die aus Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki bestehende Flügelzange stürmt so auch für Deutschland, während Bjarte Mythol am Kreis in seine letzte Bundesliga-Saison geht. Auf dieser Position könnte auch Gedeon Guardiola auftauchen, der vor allem die Abwehr formiert. Der Spanier hat seinen Vertrag erst kürzlich bis 2018 verlängert. Dagegen läuft der Kontrakt von Niklas Landin aus. Der dänische Weltklasse-Keeper wechselt im Sommer nach Kiel. „Das ist noch weit weg", sagt er. „Ich konzentriere mich nur auf die Rhein-Neckar Löwen und unsere Ziele, eine möglichst erfolgreiche Saison zu spielen."

Im Umfeld setzen die Rhein-Neckar Löwen ihren Sparkurs fort. „Wir befinden uns nach wie vor in der Konsolidierung, und die wird auch noch ein bis zwei Jahre andauern", glaubt Lars Lamadé, der im September die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Thorsten Storm antrat. Dieser hatte kurz vor seinem Abschied noch einen Zehn-Jahres-Vertrag mit dem Rechtevermarkter IMG abgeschlossen. Mit einem garantierten Sockelbetrag möchten die Rhein-Neckar Löwen den Altlasten Herr werden, die noch aus dem Ausstieg ihres einstigen Mäzens Jesper Nielsen resultieren. „Dass es finanziell gut aussieht, kann ich nicht behaupten, da unser Etat geringer als in der vergangenen Saison ausfällt", erklärt Lars Lamadé.