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Bergischer HC

In der vergangen Saison erwischten die Westdeutschen einen spektakulären Start, um dann doch lange um den Klassenerhalt zu zittern. Diesmal würden sich die Handballer aus Wuppertal und Solingen gerne etwas früher in Sicherheit wiegen.

Viktor Szilagyi

Es war ein Event und ein Vereinsrekord für den Bergischen HC. Wochenlang haben BHC-Geschäftsführer Jörg Föste und seine Mitstreiter den einmaligen Umzug in die riesige Lanxess-Arena vorbereitet. Belohnt wurden sie mit der größten Heimkulisse in der Klubhistorie: 7060 Zuschauer füllten den Unterrang des Kölner Handball-Tempels. Und als Zugabe gab es einen 28:26-Erfolg im Derby gegen den VfL Gummersbach. „Jetzt hat jeder gesehen, was in einer solchen Arena möglich ist", bilanzierte Jörg Föste genüsslich. „Ein solches Highlight wollen wir unseren Fans jedes Jahr bieten."

Hörbar schwingt im Bergischen Land derzeit die gute Laune mit. 9:7 Punkte sind ein passabler Start, garniert mit der geschilderten Bestmarke und einen Coup gegen Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen. Doch man ist gewarnt: In der letzten Serie sorgten die „Löwen" in den ersten Wochen für noch mehr Furore, um dann böse abzustürzen. Nach 4:36 Punkten in Folge schrillten die Alarmglocken, das Abstiegsgespenst verzog sich erst kurz vor Toresschluss von der Wupper.

Björgvin Gustavsson

Eine solche Zitterpartie würden die Westdeutschen, die mal in der Unihalle Wuppertal und mal in der Klingenhalle Solingen spielen, diesmal gerne vermeiden. Große Sprünge auf dem Transfermarkt haben die „Löwen" allerdings nicht gemacht, sie vertrauen im Prinzip der eingefleischten Truppe. Der auch im hohen Norden bestens bekannte österreichische Spielmacher Viktor Szilagyi oder der isländische Torwart Björgvin Gustavsson sind prägende Köpfe. Auf dem Halblinken Fabian Gutbrod und Linkshänder Kristian Nippes ruhen viele Hoffnungen. Über den isländischen Rechtsaußen Arnor Gunnarsson werden viele Gegenstöße aufgezogen. „Unser Ziel muss es sein, die Konstanz in der Summe zu verbessern", appelliert Trainer Sebastian Hinze an seine Jungs. Die haben ihre Mission verinnerlicht. „Durch die auf 19 Klubs aufgestockte Liga gibt es auch einen Abstiegsplatz mehr", mahnt Goalgetter Alexander Oelze. „Das macht die Aufgabe keineswegs einfacher."

Falls sie gelöst werden sollte, stehen die Chancen gut, an die besten Handballzeiten der Region anknüpfen zu können. Alteingesessene Anhänger denken gerne an die 90er Jahre zurück, als die isländischen Asse Olafur Stefansson und Dagur Sigurdsson für den HC Wuppertal auf Torejagd gingen. Oder an die Jahrtausendwende, als sich die SG Solingen im Oberhaus tummelte. 2006 verschmolzen beide Klubs zum Bergischen HC. Nach 2011 glückte den Löwen im Frühjahr 2013 der zweite Aufstieg und vor der Sommerpause erstmals der Klassenerhalt. „Unsere Marketing-Struktur läuft unbeirrbar weiter geradeaus, alles ist im Fluss", versichert Jörg Föste.