Es scheint so, dass der Vorrat an Klasse-Torleuten in Schweden unbegrenzt ist. Jüngstes Beispiel: Mikael Appelgren. Der Blondschopf aus Uddevalla steht zusammen mit anderen Akteuren für den Aufschwung bei der MT Melsungen.
Wenn über Mikael Appelgren gesprochen wurde, meinte man in der Vergangenheit stets den Tischtennis-Star, der in den 80er und 90er Jahren zur Weltelite zählte. Inzwischen ist ein fast 25-jähriger Handball-Keeper selben Namens aus seinem Schatten getreten. Der Schlussmann absolvierte vor drei Jahren sein erstes Länderspiel, bestritt zwar noch kein internationales Großturnier, zählte aber vor der jüngsten Europameisterschaft lange zu den heißen Kandidaten für das schwedische National-Gehäuse. Und im Juni, bei den erfolgreichen Weltmeisterschaft-Playoffs gegen Rumänien, bildete der 1,92 Meter große Blonde ein Gespann mit Mattias Andersson von der SG Flensburg-Handewitt.
Die Karriere begann für Mikael Appelgren wie bei so vielen. In der Heimatstadt Uddevalla schleppte ihn ein Freund mit zum Training, als er elf Jahre alt war. Er testete alle Positionen durch, landete dann aber schnell im Tor. „Ich war der Einzige, der keine Angst vor dem Ball hatte", schmunzelt Mikael Appelgren. Bei GF Kroppskultur, dem Klub vor der Haustür, durchlief er die Altersklassen und schaffte den Sprung zu den Senioren. Dann klopfte der größere Nachbarverein IFK Skövde an. 2009 wechselte Mikael Appelgren und mauserte sich in der Serie 2011/12 zum besten Keeper der schwedischen Elitserien.