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"Jede freie Minute ist Gold wert"

(sh:z; Jan Wrege) Noch vier Spiele in zehn Tagen, dann ist es erst einmal geschafft. 34 Einsätze zwischen 23. August und 26. Dezember  - das klingt wie eine  Saison im Zeitraffer. Umso froher sind Trainer und Spieler der SG Flensburg-Handewitt, dass ihnen im Achtelfinale des DHB-Pokals heute (19.30 Uhr, Flens-Arena) entgegen der Auslosung  die weite Tour nach Süddeutschland erspart bleibt. Weil die TSG Ludwigshafen-Friesenheim heute keine Halle zur Verfügung hat, musste sie schweren Herzens  das Heimrecht abtreten. Ein Ausweichtermin war wiederum für die SG nicht zu finden: Am Sonntag war das Spiel in Wetzlar, am Sonnabend steht das Landesderby gegen den THW Kiel an.

"Dass wir nicht reisen müssen, ist optimal. Jede freie Minute zur Regeneration ist Gold wert", sagt Co-Trainer Maik Machulla, der gegen den Aufsteiger jedoch keinen Spaziergang erwartet. Beim 22:22 in Wetzlar war zu sehen, dass jeder Gegner gefährlich ist, wenn es bei der SG nicht rund läuft. Zwiespältig fällt daher das Resümee von Machulla aus: "Wir haben vieles richtig gemacht, aber leider freie Würfe nicht genutzt und Wetzlar so im Spiel gehalten. Der Punktverlust tut weh, aber der Mannschaft ist hoher Respekt dafür zu zollen, wie sie in der zweiten Halbzeit bravourös den Rückstand aufgeholt hat."

Für die Pokalpartie empfiehlt Machulla, sich an den Saisonauftakt in der Flens-Arena zu erinnern: "Da haben wir uns eine Halbzeit lang gegen Friesenheim sehr schwer getan." Inzwischen ist die TSG nicht schwächer geworden. Zuletzt gingen die "Eulen" mit drei Siegen in Folge auf Höhenflug. "Die haben jetzt Selbstvertrauen ohne Ende, weil sie gezeigt haben, dass sie zu Recht in der Bundesliga spielen", glaubt der Flensburger Co-Trainer.

Der Tabellen-16. stützt sich vor allem auf den starken Torhüter Kevin Klier, den torgefährlichen Spielmacher Andrej Kogut, den Halblinken Stefan Just, die schnellen Außen Marko Hauk und Philipp Grimm sowie auf Kreisläufer Erik Schmidt, der es gerade in den vorläufigen WM-Kader geschafft hat. "Da sind schon einige dabei, die wissen, wie man in Flensburg auftritt", sagt Machulla.

Dennoch gibt es für die SG nur ein Ziel: Mit einem Sieg ins Viertelfinale und weiter zum Final4 nach Hamburg. Machulla ist zuversichtlich: "Wenn wir uns auf uns selbst besinnen und so spielen wie in den vergangenen Wochen, kriegen wie das hin."  Dabei muss die SG weiter auf Jacob Heinl verzichten. Der Kreisläufer ist nach einem heftigen Virusinfekt zwar wieder fieberfrei, aber noch geschwächt. Sein Einsatz gegen Kiel bleibt gefährdet. Machulla drückt Heinl die Daumen, dass er auch im demnächst reduzierten deutschen WM-Kader noch dabei ist. "Aufgrund seiner Leistung in dieser Saison, seines Einsatzwillens und der langjährigen Erfahrung auf Top-Niveau gehört Jacob Heinl mit zur WM", findet Maik Machulla.