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Entspannung an der Personalfront

(sh:z; Jan Wrege) Es gibt auch wieder gute Nachrichten von der SG Flensburg-Handewitt. An der Personalfront zeigt sich ein Lichtblick für den Handball-Bundesligisten. Thomas Mogensen, Lasse Svan und Lars Kaufmann nahmen gestern in der Duburghalle am Abschlusstraining für das Pokalviertelfinale  beim VfL Gummersbach (heute 20.45 Uhr/Sport1) teil. „Das sah gut aus, es lief ohne größere Probleme. Wir gehen davon aus, dass alle drei in Gummersbach dabei sind“, sagte Co-Trainer Maik Machulla, der anschließend einen Bus bestieg, in dem „wieder mehr Spieler und weniger Touristen“ saßen.

Machulla selbst stellt sich aber noch nicht auf einen ruhigeren Abend auf der Bank ein. Der 38-Jährige, der in drei Spielen ein sehr respektables Comeback gab, hat sein Trikot wieder eingepackt und bleibt auf Stand-by. „Ich gehe nicht davon aus, dass ich Thomas  den Platz in der Rückraummitte weggenommen habe“, meinte Machulla grinsend, „aber wir wollen kein Risiko eingehen und man muss schauen, wieweit die Kraft reicht.“

Chefcoach Ljubomir Vranjes ist froh, im Angriff wieder mehr Optionen für den letzten Schritt zum Final4 um den DHB-Pokal am 9./10. Mai in Hamburg zu haben. Die Abwehr hatte schon im Liga-Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen gut gestanden, über 23 Gegentore in Mannheim kann man nicht klagen. „Jetzt können wir auch im Angriff zulegen“, sagt Vranjes.

Die SG-Offensive agierte zuletzt höchst kreativ, so auch mit den Außen Anders Eggert oder Bogdan Radivojevic als Überraschungsgästen im Zentrum, aber eben auch mit weniger Druck und mehr Fehlern. Die können sich gerade in Gummersbach rächen. „Der VfL hat in Carsten Lichtlein den wohl besten deutschen Torhüter und ist besonders mit Raul Santos stark in der ersten und zweiten Welle“, sagt Maik Machulla.

Für beide Mannschaften steht heute eines der wichtigsten Spiele der Saison an. Nirgendwo ist ein Titel greifbarer als im Pokal, zudem spült das Final4 um die 120000 Euro in die Vereinskasse. „Das soll die Mannschaft nicht belasten. Wir wissen, wie es in Hamburg ist und wir wollen unbedingt dahin. Alle freuen sich auf das Spiel in Gummersbach“, schildert Machulla die mentale Ausgangslage der Flensburger, bei denen Optimismus allmählich wieder Oberhand über den Mut der Verzweiflung gewinnt.

Was derzeit vom Gegner zu halten ist, lässt sich nur schwer beantworten. In der Bundesliga-Tabelle steht der Traditionsclub mit ausgeglichenem Punktekonto auf Rang acht. Neben Achtungserfolgen stehen aber auch immer wieder rätselhafte Ausreißer wie zuletzt am Wochenende die 21:23-Niederlage beim Schlusslicht SG BBM Bietigheim. Gummersbach spielte  gar nicht so übel, doch Trainer Emir Kurtagic verzweifelte an der Wurfausbeute: „34 Fehlversuche, das verkraftet keine Mannschaft.“ Die Flensburger wissen um die Tücke  dieses Ergebnisses. „Es ist kein Vorteil für uns, dass Gummersbach in Bietigheim verloren hat“, warnt Geschäftsführer Dierk Schmäschke.