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Das Duell der Pokal-Spezialisten

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Es ist nur eines von fünf Bundesliga-Duellen in der 2. Runde des DHB-Pokals. Aber für viele ist es das Topspiel. Mit der SG Flensburg-Handewitt und der MT Melsungen treffen heute (19 Uhr, Flens-Arena) zwei Pokal-Spezialisten aufeinander. Die SG erreichte bei den letzten vier Final-Four-Turnieren jeweils das Endspiel, die Nordhessen standen 2013 und 2014 im Halbfinale. SG-Trainer Ljubomir Vranjes erwartet deshalb ein schweres Spiel für sein Team: "Das wird ein harter Kampf."

Die heimischen Fans sehen das bislang offensichtlich nicht so. Vielleicht, weil die Flensburger in der Bundesliga noch nie gegen die MT verloren haben. Im Vorverkauf waren bis gestern lediglich etwas über 2000 Karten abgesetzt worden. Aus der Sicht von SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke enttäuschend: "Ich hoffe, dass sich noch möglichst viele ein Ticket holen. Denn wir brauchen die Flens-Arena mit allem, was wie hat - so wie sie überall gefürchtet wird." Auch der Trainer wünscht sich großen Rückhalt auf dem ersten Schritt zum Final Four in Hamburg: "Wir müssen fühlen, dass der achte Mann hinter uns steht."

Die Hälfte des Marathons von 34 Pflichtspielen bis Weihnachten hat die SG mit dem 40:27 über den Bergischen HC hinter sich gebracht. Bislang ist Vranjes mit Erreichten sehr zufrieden. "Es läuft bis jetzt überragend", lautet sein Zwischenfazit. Aber der 41-jährige Schwede möchte, dass seine SG noch besser spielt. Vranjes kann jederzeit auf sein Fundament von gestandenen Spielern bauen, und die Neuen entwickeln sich in die gewünschte Richtung. "Ich bin froh, dass viele so ein hohes Niveau haben", sagt der Coach. Was jetzt folgen muss, ist Kontinuität. "Denn die macht schließlich den Erfolg aus."

Die Freude über das Erreichte wird jedoch durch den Ausfall von Jacob Heinl gestrübt. Der Kreisläufer, den Bundestrainer Dagur Sigrudsson am Montag für die Nationalmannschaft nominierte, erlitt am Sonntag gegen den Bergischen HC eine Gehirnerschütterung und wird heute definitiv fehlen. "Jacob geht es viel besser, aber das Risiko ist zu groß. Er braucht ein paar Tage Schonung", erklärt Vranjes. Alle anderen Spieler sind fit.

Ein schweres Spiel in Toulouse und eine Anreise mit Hindernissen nach Flensburg musste dagegen die MT Melsungen verdauen. Auf der Rückweg von Südfrankreich wurde das Team von Trainer Michael Roth vom Lufthansa-Streik getroffen. Erst über einige Umwege erreichte der MT-Tross am Montagabend die geplante Zwischenstation in Hamburg, von wo aus es heute in die Fördestadt geht. "Wir kennen das", meinte Vranjes dazu lapidar. "Da muss Melsungen durch."