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Alingsas HK

Über 1880 Kilometer verläuft die Europastraße mit der Nummer 20 von Irland bis ins russische Sankt Petersburg. Aber nur zwei Mal kommt diese Magistrale in der kommenden Saison mit der europäischen Königsklasse in Berührung: im dänischen Kolding – und im schwedischen Alingsas. Der zweite Ort ist eine beschauliche 25.000 Einwohnerstadt mit vielen Holzhäusern, liegt 50 Kilometer nordöstlich von Göteborg und ist Sitz der schwedischen Handball-Könige. Alingsas HK feierte im Frühjahr zum zweiten Mal nach 2009 die Meisterschaft und freut sich nun auf eine Premiere. „Das ist wirklich klasse", meint Kapitän Max Darj. „Wir können auf der europäischen Bühne Erfahrung sammeln – und noch dazu in unserer eigenen Halle." 

Fredrik Larsson.

Hintergrund: Beim Champions-League-Debüt in der Serie 2009/10, als bereits nach der Gruppenphase Schluss war, musste Alingsas noch nach Trollhättan und Jönköping ausweichen. Seit März 2013 gibt es die „Estrad Alingsås". Die Mehrzweckhalle für Konzerte, Konferenzen und Handball, mit Parkhaus und Bahnhof vor dem Eingang, fasst 2800 Zuschauer und hat 2000 Sitzplätze. Dort hat sich nun der 1973 gegründete Alingsas HK, der 1998 der erste Aufstieg in die Elitserien glückte und inzwischen auf 15 Spielzeiten in der höchsten schwedischen Liga zurückblickt, eingerichtet. Am letzten Wochenende endete das erste internationale Spiel mit einer 28:38-Niederlage gegen Barcelona.

Aktuell stehen nur Schweden im Aufgebot. Der bekannteste von ihnen ist zweifelsohne Fredrik Larsson. Der 30-jährige Halblinke stand einst in Verbindung mit dem THW Kiel, verdiente seine Brötchen bereits im spanischen Saragossa und kehrte erst im Sommer von einem Bundesliga-Engagement beim VfL Gummersbach zurück. Auch der 31-jährige Linksaußen Daniel Tellander (Melsungen) kann Bundesliga-Erfahrung in die Waagschale werfen. In die schwedische Nationalmannschaft schnupperten weitere Leistungsträger wie Linkshänder Marcus Enström, Kreisläufer Max Darj, Spielmacher Jesper Konradsson, Torwart Mikael Aggefors und Rechtsaußen Johan Nilsson.

Mikael Aggefors.

Als Trainer fungiert der 42-jährige Mikael Franzén. Er spielte zur Jahrtausendwende als Defensiv-Stratege bei Redbergslids Göteborg – gemeinsam mit dem heutigen Flensburger Coach Ljubomir Vranjes. Vor zwei Jahren kam Mikael Franzén, der älteste von drei Handball-Brüdern, aus Sävehof und half beim jüngsten Handball-Aufschwung in der Kleinstadt tatkräftig mit. „Das wird eine große Party gegen die Weltklasse-Teams aus Barcelona und Flensburg", glaubt der Trainer. Da er auch Kolding und Plock als Kandidaten für das Achtelfinale betrachtet, bewertet er die Rolle seines Teams bescheiden. „Ich bin hoffnungsvoll, dass wir ein paar Punkte sammeln werden."