Die letzten Monate waren nervenaufreibend. Die Handballer des Bergischen HC kassierten eine Niederlage nach der anderen. Vor der Partie beim ebenfalls bedrohten HBW Balingen-Weilstetten drohte gar der Absturz auf einen Abstiegsrang. Es wurde eine dramatische Partie, in der der Kapitän des Bergischen HC zum entscheidende Mann wurde: Viktor Szilagyi. Der Österreicher holte die dritte Zeitstrafe gegen Balingens Abwehr-Strategen Frank Ettwein heraus und warf die letzten drei Tore zum 29:27-Erfolg. Dann tanzte er gemeinsam mit seinen Team-Kollegen in der Jubel-Traube. „In den letzten Wochen hatten wir alles hinterfragt, mussten mit einer gewissen Unsicherheit leben", erzählte ein erleichterter Viktor Szilagyi. „Nun haben wir wieder einen Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, sind nicht auf die Hilfe anderer angewiesen und können etwas Positives in die nächsten Spiele mitnehmen."
Es ist schon lange her, dass sich der inzwischen 35-Jährige mit solchen sportlichen Existenz-Fragen beschäftigen musste. Nur nach seinem Wechsel von Innsbruck nach Dormagen vor 13 Jahren lernte er den Tabellenkeller kennen. Mit Essen, Kiel, Gummersbach und zuletzt bei der SG Flensburg-Handewitt (2010-2012) bewegte sich der torgefährliche Spielmacher in höheren Gefilden. Aber er wusste, worauf er sich eingelassen hatte, als vor zwei Jahren die Tinte auf einem Zwei-Jahres-Vertrag beim Bergischen HC trocknete. Damals fuhr der Fahrstuhl in die Zweitklassigkeit, die Etablierung in der DKB Handball-Bundesliga sollte mit dem „Transfer-Hammer" langfristig aber gelingen.