Stripes
Stripes
Archiv

Duell mit Altmeister Gummersbach

(sh:z; Jan Wrege) Von einer Erkältung mit heftigem Husten lässt sich Ljubomir Vranjes die Laune noch nicht verderben. Und auch nicht den Arbeitseifer. Gestern mittag baute der Trainer der SG Flensburg-Handewitt im TSB-Vereinsheim wieder seine Videoanlage auf, um letzte Erkenntnisse über das aktuelle Leistungsvermögen des VfL Gummersbach aufzusaugen, bevor es heute (19 Uhr) in der Flens-Arena zum Duell mit dem Traditionsklub der Handball-Bundesliga kommt.

Vranjes’ gute Stimmung hat ihren Grund. „Wir spielen mit einem tollen Flow. Abwehr, Angriff und Tempogegenstoß – alles funktioniert. Die Mannschaft hat großes Selbstvertrauen und viel Spaß im und vor dem Spiel“, stellt der Schwede fest. Den „Flow“, nach dem jeder Sportler strebt, das rauschhafte Fließen und völlige Aufgehen in seinem Tun, hätten sich seine Spieler hart erarbeitet. Auch am Sonnabend in der Partie beim Schlusslicht Emsdetten. „Es sieht einfach aus – aber was ist schon einfach? Auch dieses Spiel hat Kraft gekostet. Die Spieler waren müde, nachdem wir in der Woche vorher sehr hart trainiert haben“, sagt der SG-Trainer, der es genießt, dass in dieser Saisonphase konzentriert gearbeitet werden kann. Vor dem Final4 in Hamburg liegen sogar zwei spielfreie Wochen.

Zeit, um den zweiten Anzug zu bearbeiten, der in der zweiten Halbzeit in Emsdetten noch nicht so richtig saß. „Das war nicht optimal“, meint Vranjes, der aber ausdrücklich Olafur Gustafsson für dessen 14-minütiges Comeback lobte: „Das hat er gut gemacht.“ Der isländische Halblinke erweitert die Optionen ebenso wie demnächst wieder Drasko Nenadic, der in dieser Woche voll ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. „Er hat gut trainiert, aber für Gummersbach ist es noch zu früh“, sagt Vranjes. Man werde jetzt schauen, wie das operierte Knie reagiert. Wenn Nenadic beschwerdefrei ist, soll er am Sonntag im Achtelfinale der Champions League in Celje wieder spielen. Heute wird der Serbe aber schon mal beim Aufwärmen dabei sein. Danach erwartet Vranjes ein gutes Spiel mit kämpferischer Note. „Gummersbach hat eine gute Mannschaft. Schindler und Larsson können das Spiel gut steuern und auch werfen. Putics ist überall gefährlich. Bult ist ein spielstarker Linkshänder, der ein gutes Auge für seine Mitspieler hat und auch durchgehen kann“, zählt der SG-Coach die Stärken der Gäste auf. Die kommen allerdings etwas dezimiert. Philipp Jaeger, Tobias Schröter und Jan-Lars Gaubatz sind langzeitverletzt, Mittelmann Fredrik Larsson geht mit Knieproblemen in die Partie. Laut VfL-Homepage sollen auch Christoph Schindler (Virusinfekt) und Torhüter Matthias Puhle (Magen-Darm-Virus) nicht in Flensburg dabei sein, aber Vranjes weiß auch, dass sich solche Ankündigungen oft wundersam über Nacht zerstreuen.