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Flensburger sprühen vor Spielfreude

(sh:z; Jan Wrege) Nach einer Woche Pause in der Handball-Bundesliga knüpfte die SG Flensburg-Handewitt nahtlos an die glänzende Leistung beim Sieg über die Berliner Füchse an. Der TBV Lemgo war gestern in der Flens-Arena ohne Chance. Mit einem 39:26 (18:13)-Erfolg unterstrich der Tabellendritte seinen Anspruch auf einen Champions-League-Rang und unterhielt 5837 Zuschauer mit Gute-Laune-Handball. "Wir haben momentan eine super gute Stimmung in der Mannschaft und viel Spaß im Training und im Spiel", meinte Michael Knudsen strahlend. "Ich genieße meine letzten Spiele in der Flens-Arena."

Fünf Mal noch in der Bundesliga, maximal zwei Mal noch auf europäischer Bühne - dann endet die Ära des 35 Jahre alten Dänen in der "Hölle Nord". In der Form, die Knudsen in dieser Saison zeigt, wird man ihn schmerzlich vermissen.  "Es läuft  einfach. Mit dem Knie ist alles gut", sagte der Kreisläufer, der noch in der Vorsaison arg von seinem lädierten Gelenk gequält wurde.

Nicht nur Knudsen war die Spielfreude anzumerken. Auch Linkshänder Holger Glandorf wirkte wie neu geboren und lieferte seine beste Vorstellung in diesem Jahr - Steffen Weinhold konnte seinen Rücken schonen. "Die Pause wegen der Augenverletzung hat mir ganz gut getan", sagte Glandorf. "Ich habe noch die Probleme mit der Leiste, und es dauert immer eine  Weile, mich spielfähig zu bekommen, aber heute habe ich mich gut gefühlt. Wahrscheinlich kann ich mich die nächsten zwei Tage nicht bewegen."

Gestern bewegte sich Glandorf für zwei und das im gleichen Höllentempo, das die gesamte Mannschaft von Beginn an vorlegte. "Wir spielen einen unglaublich schnellen Ball, das war schon beeindruckend", sagte Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Anfangs konnte Lemgo noch mithalten, so dass nach 14 Minuten bereits 18 Tore (9:9) gefallen waren. Und die Flensburger hatten dabei noch einige gute Möglichkeiten liegen gelassen.

Danach steigerte der Vizemeister seine Effektivität im Angriffsspiel erheblich. Konter auf Konter rollte aus einer starken Deckung heraus auf das Tor der Ostwestfalen, wobei Linksaußen Lasse Svan als sicherer Vollstrecker herausstach. "Wir wollten frischen Westwind mitbringen", sagte Lemgos Manager Christian Sprdlik, "aber es war nur ein laues Westlüftchen. Aber wir sind das jüngste Team der Liga und was wir bis dato geleistet haben, ist aller Ehren wert." Das fand auch SG-Trainer Ljubomir Vranjes: "Ich muss Lemgo loben. Dort wird mit den jungen deutschen Spielern sehr gute Arbeit geleistet." Der Flensburger Routine und Präzision hatten die Gäste aber ab Mitte der ersten Hälfte nichts mehr entgegenzusetzen. Schon fünf Minuten nach der Pause war der Vorsprung auf neun Tore (22:13) angewachsen.

Auch bei der SG Flensburg-Handewitt trägt der "Jugendstil" immer mehr Früchte. Jim Gottfridsson war wie in Berlin ein erfrischender Angriffslenker. Der 21 Jahre alte Schwede profitiert davon, dass er - geschuldet der Verletzungsserie - zuletzt immer mehr Einsatzzeit bekam. "Spiel ist Spiel und Training ist Training. Ich habe mehr Verantwortung  und das ist gut für mich. In den 2-gegen-2 oder 3-gegen-3-Situationen läuft es immer besser", sagte Gottfridsson, der auch sprachlich enorme Fortschritte macht. "Die Verständigung über Handball war nie ein Problem. Aber es macht schon Spaß, wenn man jetzt überall mitreden kann."Autohuus in Satrup oder an der Ticket-Hotline eingelöst werden.