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Bereit für das Duell mit den Löwen

(sh:z; Jan Wrege) Auf eine "Aufwärmrunde" muss die SG Flensburg-Handewitt verzichten: Es geht gleich nach der EM-Pause in der Handball-Bundesliga in die Vollen. In der Flens-Arena steigt heute um 20.15 Uhr (Sport1 live) das Spitzenspiel des 21. Spieltags gegen die Rhein-Neckar Löwen - auf den Tag genau ein Jahr nach dem Pokalsieg gegen die Mannheimer an gleicher Stelle. "Man kann es sich nicht aussuchen. Für uns ist es ein unglaublich wichtiges Spiel, für die Löwen aber auch", sagt der Flensburger Trainer Ljubomir Vranjes.

"Die ganze Liga schaut gespannt nach Flensburg, um zu sehen, was zwischen  dem Zweiten und Dritten der Tabelle passiert", meint SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Die Gastgeber wollen den Zwei-Punkte-Abstand auf Spitzenreiter Kiel nicht anwachsen lassen. Die Gäste mit fünf Zählern Rückstand müssen siegen, um den THW überhaupt in Sichtweite zu behalten. Überdies ist der Kampf um die Champions-League-Ränge das Thema dieser Begegnung, der in dieser Saison noch weitere Auflagen beim Final Four oder in der Königsklasse folgen könnten.

Schließlich ist für die Flensburger Wiedergutmachung angesagt, denn das erste Treffen mit den Löwen im September ging voll daneben. Beim 22:29 in Mannheim  sah Vranjes "Fehlpässe aus zwei Metern" und eine Abwehr, die "nicht gut" war. "Es gibt vieles zu verbessern", sagt der Schwede vor dem Rückspiel gegen ein Team, das er hoch einschätzt. "Sie  haben Landin im Tor und einen sehr eingespielten Rückraum mit Ekdahl du Rietz, Schmidt und Petersson. Die Achse zwischen Schmidt und Kreisläufer Myrhol funktioniert überragend. Sie sind stark im Tempogegenstoß - das ist eine komplette Mannschaft", fasst Vranjes die Stärken der Gäste zusammen. Er ist dennoch zuversichtlich, dass die SG ihre Heimserie (unbesiegt seit Dezember 2011) halten kann. "Ich habe ein gutes Gefühl. Nach der EM hat es ein paar Tage gedauert, bis alle voll da waren. Seit Freitag ist die Mannschaft aber wieder bereit für die Bundesliga."

Vranjes verzichtete diesmal auf Freundschaftspiele vor dem Wiederbeginn der Punktrunde. "Wenn ich mit meiner Mannschaft unzufrieden gewesen wäre, hätte ich wohl Testspiele gemacht", sagt er, aber dazu gab es nach einer Serie von 26:2 Punkten seit dem letzten Löwenduell keinen Anlass. "Und ich wollte mal etwas anders machen als in den letzten drei Jahren. Da hatten wir nach den großen Turnieren immer einen schwächeren Februar", sagt Vranjes. Mit den Kräfte hauszuhalten, empfiehlt sich angesichts des Programms: Acht Spiele sind in 26 Tagen angesetzt, erst danach gibt es wieder eine Woche Pause.

Von der EM kam nur Anders Eggert leicht angeschlagen zurück, der Linksaußen wird aber spielen. Olafur Gustafsson hat ebenfalls noch Fußbeschwerden, nimmt aber wieder am Training teil. Das steht für Lars Kaufmann in den Sternen, was Vranjes mit Sorge betrachtet. Diesen Monat will er die Rekonvaleszenz des Rückraumspielers noch abwarten, danach müsse man sich Gedanken über die  Zukunft machen, denn Drasko Nenadic und Gustafsson seien ja ursprünglich nur als Ergänzung zu Kaufmann vorgesehen gewesen. Gut getan hat die unfreiwillige EM-Abwesenheit den Linkshändern Steffen Weinhold und Holger Glandorf. Beide haben alle Blessuren auskuriert und stehen nach harten Training "fast wie in der Vorbereitung im Sommer", so Vranjes, wieder voll im Saft.