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Ungefährdeter Sieg in Velenje

(sh:z; Jan Wrege) Souverän und seriös haben die Handballer der SG Flensburg-Handewitt die letzte Pflicht in der Gruppenphase der Champions League erfüllt. Der 28:23 (15:9)-Erfolg beim slowenischen Club Gorenje Velenje brachte sogar noch einmal Rang eins in der Gruppe D, bevor gestern der HSV Hamburg mit dem Heimsieg über Aalborg Handball im Endklassement wieder vorbeizog. Der verpasste Gruppensieg hat für die SG kaum Konsequenzen, außer, dass Rang zwei nur mit 30000 Euro belohnt wird - die Hamburger kassieren 10000 Euro mehr.

Morgen wird in Wien das Achtelfinale ausgelost. Weder die Hamburger noch die Flensburger erwarten angenehme Aufgaben. Alle sind in Osteuropa angesiedelt, alle mit mehr oder weniger strapaziösen Reisen verbunden. Für die SG sind die Gruppendritten RK Celje/Slowenien, KS Kielce/Polen und Metalurg Skopje/Mazedonien im Topf - für den HSV die jeweiligen Vierten, so der Überraschungs-Achtelfinalist HC Saporoschje/Ukraine, Wisla Plock/Polen und Vardar Skopje. "In diesem Achtelfinale gibt es keine Wunschgegner", meinte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke, "die werden alle vor vollen Rängen spielen und sind alle gefährlich." Zudem habe die Gruppenphase gezeigt, dass die besten 16 Mannschaften näher zusammengerückt sind. "Das Achtelfinale wird schwerer als letztes Jahr", sagte Schmäschke, "gut möglich, dass ein Vierter einen Gruppensieger ausschaltet." 

Mit der CL-Vorrunde ist Schmäschke zufrieden, zumal die SG aus den zehn Spielen sogar mit einem kleinen Plus herausgekommen ist. "Nach Hamburg, Aalborg und Halmstad hatten wir sehr kurze Fahrten, Spanien und Slowenien waren im Vergleich zu Saporoschje in der Saison davor nicht ganz so aufwändig", so Schmäschke, den es nur ärgert, dass der SG wegen der späten Terminierung der Vorrunde einige Zuschauer entgangen sind. Erst eine Woche vor Anwurf wurde das Heimspiel gegen Aalborg angesetzt.

Zum Abschluss in Velenje ging Trainer Ljubomir Vranjes mit Blick auf das äußerst wichtige Pokal-Viertelfinale am Mittwoch in Wetzlar sorgsam mit den Kräften um. Auf den Flügeln herrschte mit Hampus Wanne und Bogdan Radivojevic der Jugendstil - Anders Eggert und Lasse Svan durften sich das Ganze ebenso wie Holger Glandorf von draußen anschauen. Maik Machulla sorgte dafür, dass der Altersdurchschnitt nicht in der Keller rauschte. Der 37-Jährige erzielte bei einem Kurzeinsatz sogar ein Tor. Ansonsten sorgten eine starke Deckung und der gut aufgelegte Torhüter Mattias Andersson, dafür dass die "Wespen" nicht zum Stich kamen. Vorn hatten Thomas Mogensen, Steffen Weinhold und Jim Gottfridsson alles im Griff. Die Flensburg setzten sich planmäßig über 12:6 (21.) auf 14:8 (28.) ab.

Mit der Umstellung auf eine 5:1-Abwehr gegen Mogensen wehrten sich die Slowenen nach der Pause etwas nachdrücklicher und  die SG ließ die Zügel  schleifen. Zu einer Wende hätte Velenje aber mehr Akteure vom Schlage des Spielmachers Stas Skube und des Halblinken Klemen Cehte gebraucht.