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SG muss neuen Rhythmus finden

(sh:z; Jan Wrege) Nach dem Schock vom Mittwoch mit dem Rückschlag in der Handball-Bundesliga und der Verletzung von Drasko Nenadic hat die SG Flensburg-Handewitt in der Champions League die Gelegenheit, in zwei Heimspielen wieder in die Spur zu finden. Heute um 17 Uhr  kommt es in der Flens-Arena zum Rückspiel der Gruppe D gegen Drott Halmstad, am Mittwoch (20.55 Uhr) ist das spanische Team Naturhouse La Rioja zu Gast. Beide Gegner dürften die SG weit weniger fordern als die Rhein-Neckar Löwen, Nachlässigkeiten verbieten sich dennoch. 

„Zunächst ist es wichtig, beide Spiele zu gewinnen, um den zweiten Platz in der Gruppe hinter dem HSV abzusichern. Das sichert uns das Heimrecht im Rückspiel des Achtelfinales“, sagt Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Sicher ist es aber auch eine Chance, zu sehen, wie wir die Mannschaft nach dem Ausfall von Nenadic variieren können.“ Auch Trainer Ljubomir Vranjes ist froh, dass jetzt zwei Heimspiele und nicht etwa Auswärtspartien in der Bundesliga anstehen.  „Wir müssen jetzt einen Rhythmus ohne Drasko finden. Viele Experimente sind aber zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht möglich“, sagt der SG-Coach.  Er hofft, dass Olafur Gustafsson  als letzter verbliebener Spieler für den linken Rückraum schnell wieder in Form kommt. Alternativ will er mit Jim Gottfridsson und Steffen Weinhold auf der Spielmacher-Position agieren, womit  Thomas Mogensen für halblinks frei werden würden. Alles sind bereits erprobte Varianten, die zum Teil schon recht erfolgreich waren.

Möglicherweise wird es aber auch die Chance für eine Nachwuchshoffnung geben. Der erst 19 Jahre alte Michael Nicolaisen aus dem Junior-Team ist ans Training mit den Profis gewöhnt und bietet mit 1,96 Meter Größe und 105 Kilo Gewicht bereits eine stattliche Erscheinung. „Er wird dabei sein“, kündigte Vranjes an, froh darüber, dass die CL-Bestimmungen einen Kader von 16 Spielern gestatten.

Damit ist trotz klarer Favoritenrolle für die Flensburger gegen Halmstad ein interessanter Handballnachmittag zu erwarten. Das Hinspiel in Schweden  hatte der deutsche Vizemeister überzeugend mit 37:27 gewonnen.  Der HK Drott setzt ganz auf einheimische, überwiegend junge Akteure. „Sie haben eine gute Handball-Philosophie und einige individuell sehr gute Spieler“, lobt Vranjes.  Allerdings fehle seinen Landsleuten noch die Erfahrung. „Sie versuchen sehr viel. Ab und zu klappt das, ab und zu nicht. Die Fehlerquote ist zu hoch.“  Einer der  Halmstader, die Aufmerksamkeit verdienen, ist Philip Stenmalm. Der 21 Jahre alte Halblinke gehört zu Schwedens Top-Talenten und wurde als wertvollster Spieler der Junioren-WM ausgezeichnet. Ebenso wie der wurfstarke Linkshänder Magnus Persson erzielte Stenmalm im Hinspiel fünf Treffer.

Sehr zur Freude von Dierk Schmäschke wurden im Vorverkauf bereits mehr als 3500 Tickets abgesetzt. Noch stehen aber Karten in allen Kategorien für das 100. Heimspiel der Flensburger in einem europäischen Wettbewerb zur Verfügung.