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Kampfansage des HSV lässt Vranjes kalt

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Den HSV Hamburg in der Champions League vor der Brust, aber auch gleichzeitig die sportliche Zukunft im Auge - die SG Flensburg-Handewitt ist derzeit an mehreren Fronten aktiv. Nur sechs Tage nach dem 31:29 in der Handball-Bundesliga treffen die SG und der HSV heute (14.45 Uhr/Eurosport live) in der Königsklasse erneut aufeinander - diesmal allerdings in der Hansestadt. Rund 24 Stunden vor dem Anpfiff gab die SG gestern eine wichtige Personalie bekannt. Der Schwede Johan Jakobsson wird im Sommer die Nachfolge von Nationalspieler Steffen Weinhold antreten, der dann zum Landesrivalen THW Kiel wechselt.

"Am Sonnabend werden die Karten neu gemischt", hatte HSV-Trainer Martin Schwalb nach der Auswärtsniederlage am vergangenen Sonntag angekündigt. Und Kreisläufer Henrik Toft-Hansen meinte in der Woche: "Wenn wir unsere Fehler abstellen, werden wir dieses Mal zwei Punkte holen." Doch die Kampfansage aus der Hansestadt lässt SG-Trainer Ljubomir Vranjes völlig kalt. "Die Hamburger haben ihre Ziele und ihre Vorstellungen, was sie wollen. Das interessiert mich nicht", sagte der 40-jährige Schwede gestern nach dem Abschlusstraining. Für ihn geht es in den Spielen gegen die Hamburger in der Gruppe D der Champions League nicht allein ums Gewinnen: "Natürlich werden wir nach Hamburg fahren und versuchen, dort zu gewinnen. Aber die Entwicklung meiner jungen Mannschaft ist mir wichtiger." Mit anderen Worten: Der Gruppensieg hat bei den Flensburgern nicht oberste Priorität.

Aus den vielen Vergleichen der vergangenen Jahre - in der vergangenen Saison gab es allein sieben Duelle in drei Wettbewerben - kennen sich die SG und der HSV aus dem Effeff. "Dennoch ist es möglich, den Gegner zu überraschen", ist Vranjes überzeugt. Wie er in Hamburg spielen wird, wollte der Trainer nicht verraten. Aber es könnte sein, dass Olafur Gustafsson auf halblinks wieder Spielanteile erhält, nachdem er in den vergangenen Wochen im Training "unglaubliche Leistungen" gezeigt hat. Als 16. Spieler wird Christopher Rudeck, das Torhüter-Talent aus dem Junior-Team, mitfahren.

Mit dem "Wunschkandidaten" von Trainer Ljubomir Vranjes hat die SG die Nachfolge von Steffen Weinhold gelöst. Johan Jakobsson  wechselt im Sommer vom dänischen Meister Aalborg Handball für drei Jahre an die Förde. "Johan ist ein sehr guter Typ, er passt zu unserem ganzen Konzept, nicht nur sportlich, sondern auch menschlich und von der Einstellung her. Und Johan kann auch Abwehr spielen", sagte Vranjes über den 26-jährigen Linkshänder, der mit Schweden in London 2012 olympisches Silber gewann. Der 1,95m große Jakobsson trug bislang 68 Mal das Nationaltrikot, spielt seit 2011 in Aalborg und erzielte für seinen Club bislang 311 Tore.

"Ich freue mich auf Flensburg", sagte Jakobsson, der in der Champions League mit Aalborg bereits in der Flens-Arena gastierte und bei der 27:31-Niederlage vier Tore erzielte. "Flensburg hat eine sehr starke Mannschaft, und es hat mich beeindruckt, was die SG Jahr für Jahr erreicht. Und die Stimmung in der Flens-Arena ist fantastisch." Nach drei Jahren in Dänemark will Jakobsson in der Bundesliga nun den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. "Das wird spannend, es gibt dort viel mehr harte Spiele als in Dänemark."