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Muntere Premiere in der Königsklasse

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt feierte in der Gruppe D der Champions League eine erfolgreiche Premiere. Gegen den dänischen Meister Aalborg Handball glückte ein 31:27 (15:12)-Erfolg in einem sehenswerten Spiel vor 3046 Besuchern in der Flens-Arena. Erstmals in dieser Saison knackte der deutsche Vizemeister die Marke von 30 Toren, und das gegen einen Gegner, den SG-Trainer Ljubomir Vranjes hoch einschätzt: "Das ist sehr strukturierter und cleverer Handball. Aalborg  würde unter den Top 5 in Deutschland spielen, wenn die Mannschaft mehr  Routine bekommt."

Routine war auch ein Faktor, den Gäste-Coach Nikolaj Jacobsen für ausschlaggebend hielt. "Wir haben gut mitgehalten. Beim 20:21 haben wir eine Chance bekommen, hier etwas mitzunehmen. Aber da hat man gesehen, was Erfahrung bedeutet", sagte der Däne zur entscheidenden Phase im Spiel. Die SG legte einen Zahn zu und setzte sich auf 25:20 ab - eine Vorentscheidung. Aalborg kam noch auf 23:25 heran, doch was da   der Flensburger Spielmacher Thomas Mogensen empfand, teilten wohl die meisten Beobachter: "Ich hatte nie das Gefühl, dass wir verlieren können."

Hinzu kam, dass im Aalborger Rückraum die Torjäger Mads Mensah Larsen (links) und Johan Jakobsson (rechts) inzwischen leicht angeschlagen waren. "Das hat Aalborg viel Kraft genommen, das sind zwei absolute Spitzenspieler", sagte Kreisläufer Michael Knudsen. Interessant aus Sicht der SG war der Auftritt von Jakobsson - ein Schwede, mit 26 Jahren im besten Handballer-Alter und Linkshänder. Passt doch ins Profil bei der Suche nach einem Nachfolger für Steffen Weinhold. "Ich weiß, dass er nächstes Jahr in die Bundesliga will", meinte  Knudsen mit einem breiten Grinsen.

Zurück zur Gegenwart. Die Abwehr der Gastgeber hatte mit den schnellen und im Spiel Mann gegen Mann gewandten Dänen manches Problem. Mittelmann Morten Slundt "machte trotz Kontakt Tore aus sechs, sieben Metern, die er nicht machen durfte", fand Vranjes. Knudsen, der 60 Minuten durchspielte, während sich Jacob Heinl ausruhen durfte, meinte: "In der Bundesliga spielen wir mit viel mehr Physis, das war heute ganz anders. Wir wussten zwar, was Aalborg macht, aber in paar Mal haben sie uns doch überrascht."

Dafür lief es im Angriff der SG. "Wir haben heute einen guten Rhythmus gefunden", stellte Spielmacher Mogensen fest. Man dürfe nicht vergessen, dass es nicht einfach ist, die neuen Leute zu integrieren. Doch die Sprachbarrieren bauen sich allmählich ab, das Verständnis für das Spiel der SG verbessert sich. Das war auch an Jim Gottfridsson zu beobachten, der diesmal in der Startaufstellung stand. Der Schwede fügte sich ebenso wie Drasko Nenadic gut ein. Die meisten Tore gingen aber auf das Konto der Routiniers, die sich im Spiel eins gegen eins ebenso hervortaten wie die Gäste, allen voran Holger Glandorf. Der Linkshänder sorgte nicht nur selbst stets für Gefahr, sondern gefiel auch im Zusammenwirken mit dem fünf Mal erfolgreichen Knudsen am Kreis.