Stripes
Stripes
Archiv

Aalborg Handball

Der 29. Mai 2010 ist der Tag schlechthin in der Chronik des Aalborger Handballs. 5000 Zuschauer füllten damals das Gigantium in Nordjütland und hofften auf den großen Wurf des Lokalmatadors im dritten und alles entscheidenden dänischen Finalspiel gegen KIF Kolding. Nach dem Siebenmeterwerfen war die erste dänische Meisterschaft perfekt. Niemand hätte in diesem Winter gedacht, dass sich ein solcher Husarenstreich schon sehr bald wiederholen könnte. Die Aalborger lagen nach der doppelten Punktrunde nur auf Rang vier, doch sie drangen wieder in die Endspiele vor und überraschten mit zwei Siegen den Favoriten Kolding. Nun hat auch der 26. Mai 2013 einen besonderen Platz in der Vereinshistorie.

Mads Mensah Larsen.

Die ist noch nicht so umfangreich. Sie begann erst 2000, als „AaB" aus dem Vorgänger-Klub Aalborg HSH herausgeschält wurde. 2001 erfolgte der Aufstieg in die dänische Erstklassigkeit, wo sich die Ballwerfer aus der gut 100.000 Einwohner zählenden Stadt schnell etablierten. Bereits 2003 feierten sie ihre Premiere im Europapokal. 2007 ließen sie mit der Verpflichtung des ehemaligen SG-Akteurs Joachim Boldsen aufhorchen, der allerdings nach nur einer Spielzeit zum FC Barcelona abwanderte. 2009 glückte Aalborg der Sieg in der Grundserie, die Playoffs brachten dann allerdings kein Glück. Seit 2011 lautet die Firmierung „Aalborg Handball". Ein zweites Mal nach 2010/11, als die Skandinavier in der Gruppenphase Letzter wurden, nimmt der Klub nun Anlauf auf die VELUX EHF Champions League. „Wir haben das Achtelfinale im Blick", sagt der in seiner zweiten Saison amtierende Trainer Nikolaj Jacobsen. „Die beiden deutschen Teams sind die Favoriten, aber wir werden das Beste versuchen, um Dritter oder Vierter zu werden."

Nikolaj Jacobsen.

Der ehemalige Linksaußen des THW Kiel muss dabei auf zwei Leistungsträger des Meister-Teams verzichten. Torwart Johan Sjöstrand wechselte nach Kiel, der norwegische Goalgetter Kristian Kjelling nach Silkeborg. Mit Bordmitteln sollen die Lücken gestopft werden. Der erfahrene norwegische Schlussmann Ole Erevik ist nun die erste Kraft zwischen den Pfosten. Das dunkelhäutige dänische Talent Mads Mensah Larsen soll über halblinks kommen und zusammen mit Morten Slundt einen spielstarken Rückraum bilden. Dieser 29-jährige Mittelmann hat bereits Bundesliga-Erfahrung in Hildesheim und Balingen gesammelt.

Der norwegische Linksaußen Havard Tvedten, Kreisläufer Jacob Bagersted, der schwedische Abwehr-Stratege Niclas Barud, der schwedische Linkshänder Johan Jakobsson und der neue Rechtsaußen Stig Bugge komplettieren die ersten Sieben. Nicht ganz reibungslos verlief die Vorbereitung, die von vielen Verletzungssorgen begleitet war. Zeitweise musste sogar der 41-jährige Co-Trainer Morten Bjerre wieder seine Handballschuhe schnüren. Die beiden Halblinken Marcus Mörk und Tobias Aren werden den Königsklassen-Start verpassen. „Ganz klar: Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, um die nötigen Siege für das erhoffte Achtelfinale zu erreichen”, weiß Kapitän Jacob Bagersted. „Es hat immer etwas sehr Spezielles in Flensburg zu spielen", meint Nikolaj Jacobsen. „Gegen diese Mannschaft mit ihrem großen Erfahrungsschatz wird es für uns sehr schwer."