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Kurze Reise, anspruchsvolle Aufgabe

(sh:z; Jan Wrege) Auf dem Weg zum vierten Final4 in Folge hat der dreimalige Pokalfinalist SG Flensburg-Handewitt eine schwere erste Etappe zu bewältigen. Zum Schlagerspiel  der zweiten Hauptrunde im DHB-Pokal kommt heute (20.15 Uhr) der SC Magdeburg  in die Flens-Arena. "Das Final4 in Hamburg gehört immer zu den wichtigsten sportlichen und wirtschaftlichen Zielen einer Saison", unterstrich SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke die Bedeutung der Partie, "es ist das Spiel dieser Runde. Ich hoffe, dass sich viele Fans noch kurzfristig entscheiden, in die Halle zu kommen."

Nach zwei vorangegangenen Niederlagen in Magdeburg - zuletzt mit 27:29 am 6. September - ist Revanche angesagt. Die Voraussetzungen scheinen günstig zu sein. Vor dem insgesamt 50. Duell mit den Flensburgern plagen den SCM-Trainer Frank Carstens etliche Personalprobleme. Aus dem Stammkader fallen Linkshänder Andreas Rojewski, Linksaußen Yves Grafenhorst, Spielmacher Marko Bezjak sowie die beiden Kreisläufer Bartosz Jurecki und Kjell Landsberg aus.

Darauf gibt SG-Coach Ljubomir Vranjes nicht viel, zumal der SCM mit bereits dezimierter Mannschaft den THW Kiel sensationell schlagen konnte. "Die Magdeburger sind immer gefährlich. Wenn Spieler fehlen, kommen andere Lösungen, die wir nicht vom Video kennen", sagte der 40-Jährige, der ja auch nicht sorgenfrei ist. Lars Kaufmann fehlt sicher. Thomas Mogensen und Drasko Nenadic haben am Montag und gestern trainiert, doch ihr Einsatz bleibt gefährdet. Dafür steht das Comeback von Rechtsaußen Lasse Svan bevor.

Den Blackout vom Sonnabend, als die SG nach der Pause in der Champions-League-Partie bei La Rioja (32:32) einbrach, hat Vranjes abgehakt. "Keine Sekunde" habe er sich von diesem Spiel noch angesehen. Es habe nichts weiter zu analysieren gegeben. "Der spanische Torwart hat uns Stress bereitet, wir hatten nur noch zwei Torhüterparaden in der zweiten Halbzeit. So ist das", bringt der Schwede seine Sicht der Dinge auf den Punkt. Nach zwei anstrengenden Touren binnen vier Tagen sei der Mannschaft die Kraft ausgegangen, zudem habe   Erfahrung gefehlt. Mit Mogensen, Svan und Kaufmann wäre der Punktverlust nicht passiert, ist Vranjes überzeugt. "Und: Wir haben nicht verloren, das war wieder stark am Ende."

Gleichwohl wird sich die SG heute aber um ein Vielfaches steigern müssen, wenn sie das Hamburger Handball-Festival nicht schon früh abschreiben will. Nachdem der zu Saisonbeginn schwächelnde Angriff zuletzt regelmäßig mehr als 30 Tore erzielt hat, gibt es in der Flensburger Defensive wieder viel Luft nach oben. Das gilt nicht nur für die zuletzt nicht sehr formstabilen Keeper. "Es liegt nicht nur an ihnen", sagt Vranjes, "die Abwehr muss besser stehen und aggressiver sein."