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Tatort Flens-Arena: Duell mit dem HSV

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt bestreitet das Nordderby der Handball-Bundesliga zu ungewöhnlicher Zeit: Am Sonntag um 20.15 Uhr konkurriert das Team nicht nur mit dem HSV Hamburg, sondern auch mit dem Sonntagabend-Krimi.

In der vergangenen Saison gab es sieben Begegnungen mit dem HSV mit drei SG-Siegen und zwei Remis. Alle brisant, alle knapp – bis auf eine: Mit dem 26:32 im CL-Viertelfinale kassierten die Flensburger die einzige Heimniederlage der zurückliegenden 19 Monate. Damit ist klar, dass es wieder hart wird, den Anschluss zu Spitzenreiter Kiel zu verteidigen. Dennoch kann es Maik Machulla kaum erwarten. „Wir freuen uns. Endlich ein Spitzenspiel in der Flens-Arena, nachdem wir so viel auswärts gespielt haben“, sagt der Assistent von SG-Coach Ljubomir Vranjes.

Hamburg ist im Pokal an Göppingen gescheitert, hat in der Bundesliga aber eine starke Serie hingelegt. Nach dem anstrengenden Trip zum Super Globe in Katar missglückte noch der Start mit 0:4 Punkten, doch danach hat der aktuelle Champions-League-Sieger alles gewonnen. Aus gutem Grund. Trainer Martin Schwalb arbeitet mit einem Luxuskader. „In der Breite hat er eine unglaubliche Auswahl“, sagt Machulla mit Blick auf acht Spieler, die allein für die drei Rückraumpositionen zur Verfügung stehen. Daher wundert er sich nicht, dass der von der SG mit Schmerzen verabschiedete Petar Djordjic auf halblinks gegen Blazenko Lackovic und Pascal Hens einen schweren Stand hat. „Schwalb weiß schon, auf wen er sich verlassen kann, wenn es eng wird. Petar ist ein junger Spieler, der sich noch entwickeln muss. Es ist normal, wenn er mal draußen sitzt“, meint Machulla. Auf der anderen Rückraumseite habe der HSV durch Linkshänder Zarko Markovic, der nach dem Aus für Oscar Carlén geholt wurde, an Wurfkraft zugelegt.

Bei der SG hingegen muss Steffen Weinhold bis auf Weiteres allein die Last im rechten Rückraum stemmen, ebenso wie in der Nationalmannschaft. Holger Glandorf konnte bisher noch nicht wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. „Steffen spielt überragend, trotzdem wäre es schön, wenn wir Holger wieder dabei hätten“, sagt Machulla. Auch Weinhold täten gelegentliche Pausen gut. Die soll er wenigstens in der Abwehr bekommen, wo dann Drasko Nenadic und Jim Gottfridsson einspringen könnten.

Insgesamt ist Machulla zuversichtlich: „Wir spielen stabil im Moment. Jim fühlt sich in unserem System mittlerweile wohl, wir haben eine gute Harmonie. Jetzt müssen wir sehen, wie weit wir gegen einen solchen Gegner sind.“

Am ungewöhnlichen Termin für das Derby zur „Tatort“-Zeit am Sonntag Abend sind übrigens weder das Fernsehen noch die Spielplangestalter schuld. Nach der „Flensation“-Party steht die Halle wegen Aufräum- und Umbauarbeiten nicht früher zur Verfügung.