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Spitzenspiel endet ohne Sieger

(sh:z; Jan Wrege) Ärgerlicher Punktverlust für die SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga: Der Vizemeister konnte im Heimspiel gegen die Füchse Berlin einen Fünf-Tore-Vorsprung nicht halten und musste nach einem packenden Duell mit einem 26:26 (14:12) zufrieden sein. Für die absolute Spitze reicht es bei der ambitionierten SG derzeit einfach nicht. „Wir haben gut gekämpft, aber auch zu viele einfache Fehler gemacht. So kam Berlin schnell wieder heran“, meinte Torhüter Mattias Andersson.

Von Beginn an entwickelte sich ein intensives Spitzenspiel, in dem keines der beiden Teams auch nur einen Zentimeter Raum freiwillig preisgab. Flensburger und Berliner stützten sich auf gut organisierte Abwehrreihen und starke Keeper, die Angreifer kamen jeweils nur langsam in Schwung. Acht Ballverluste durch technische Fehler bei den Gästen allein im ersten Durchgang sprechen für die starke SG-Defensive. Die Flensburger wiederum, die mit dem Routinier-Rückraum Mogensen, Weinhold und Glandorf begannen, gerieten vor dem Füchse-Bollwerk immer wieder in Zeitnot und waren zu mangelhaft vorbereiteten Würfen gezwungen. Holger Glandorf scheiterte dabei vier Mal an Silvio Heinevetter. Ansonsten war ein deutliches Bemühen der Flensburger zu erkennen, ihren Angriff strukturierter und breiter anzulegen, was mit Treffern vom Kreis und von den Außen sowie mit Siebenmetern belohnt wurde.

Dennoch gelang es der SG zunächst nicht, sich deutlicher als mit zwei Toren abzusetzen. In den zweiten Durchgang startete der Vizemeister äußerst entschlossen. Ein Zwischenspurt brachte bis zur 38. Minute fünf Tore Vorsprung, die allerdings keine Vorentscheidung bedeuteten. Nun legte Berlin zu, während die Gastgeber in der Deckung nicht mehr so präsent waren wie zuvor. Zudem tat sich der Angriff der SG schwer mit der Berliner Abwehrumstellung mit einer Spitze gegen Glandorf. „Da kam bei uns ein Bruch ins Spiel, nachdem wir die zweite Halbzeit sehr gut begonnen hatten“, sagte der SG-Linkshänder. „Wir müssen es besser machen und gegen eine 5:1 die Räume besser nutzen.“

Berlin glich nicht nur aus, sondern ging nach 53. Minuten mit 25:23 in Führung. Die drohende Niederlage wendete SG-Trainer Vranjes mit einem Wechsel ab: Nenadic kam für Glandorf und besetzte die halblinke Position, Mogensen und Weinhold rückten nach rechts. Der junge Serbe traf selbst zum Ausgleich, fischte den Berlinern einen Ball weg und gab einen Assist für Mogensen. Torhüter Rasmussen verhinderte mit drei glänzenden Paraden größeren Schaden. Zur Wende und zum Sieg reichte es in den dramatischen Schlussminuten für die SG jedoch nicht mehr.

„Das waren zwei starke Mannschaften, Berlin ist ein Kandidat für die Champions League. Man kann unzufrieden sein, dass wir nicht zwei Punkte geholt haben, aber es gab auch viele Sachen, die sehr gut waren“, meinte SG-Trainer Vranjes. Sorgen muss er sich um Lasse Svan. Der Rechtsaußen verletzte sich am Daumen und kam noch unmittelbar nach der Partie zum Röntgen ins Krankenhaus.