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Erstes Schlagerspiel in der Flens-Arena

(sh:z; Jan Wrege) 31 Tore gegen Aalborg Handball, 37 gegen  Drott Halmstad - in der Champions League hat sich die SG Flensburg-Handewitt für die Bundesliga warm geworfen. Das ist auch nötig, denn mit der Partie gegen die Füchse Berlin steht morgen (17.15 Uhr) das erste Schlagerspiel der Saison in der Flens-Arena auf dem Programm. "Wir steigern uns von Spiel zu Spiel. Wir kommen im Angriff langsam dahin, wo wir hinwollen", sagte Maik Machulla, der gestern Ljubomir Vranjes im Pressegespräch vertrat. Der Chefcoach verabschiedete sich flugs nach dem Training zur Videoanalyse der Berliner an seinem Computer.

Machulla ist Zug um Zug in die Rolle als rechte Hand von Vranjes hineingewachsen. "Eine offizielle Co-Trainer-Funktion ist das nicht, ich bin ja noch Spieler", sagte der 36-Jährige, "aber Ljubo weist mir immer mehr Aufgaben und Verantwortung zu. Eine schöne Entwicklung." Machulla trainiert noch voll mit, um als Alternative im Rückraum bereit zu sein, wenn die SG noch einmal von einer Verletzungswelle wie in der vergangenen Serie heimgesucht werden sollte. Das ist nicht in Sicht, bis auf Lars Kaufmann sind alle Profis fit. So hat Machulla Luft, vielfältige Aufgaben zu übernehmen: Informationen über gegnerische  Mannschaften zusammentragen, Einzeltraining abhalten und Jugendlichen  aus dem erweiterten Kader wie Michael Nicolaisen Lukas Blohme "die Idee, wie wir spielen" vermitteln.

Diese Idee setzt auch die Stammbesetzung inzwischen wieder erfolgreicher um. "Wir haben in Halmstad konsequent bis zum Schluss gespielt. Das soll man nicht überbewerten, es ging gegen eine sehr junge Mannschaft. Aber wir haben es so gelöst, wie man es von einer Bundesligamannschaft in der Champions League erwarten darf", sagte Machulla.

Um ein Vielfaches mehr wird die SG morgen gegen den Tabellendritten Berlin gefordert sein, obwohl es in den letzten Spielen gegen die Hauptstädter ausgesprochen geschmeidig lief. 29:18 zu Hause, 27:16 auswärts, - da herrschten klare Verhältnisse, die Bob Hanning gern umkehren würde: "Das sind zwei Bonuspunkte beim Titelanwärter, die man holen kann", erklärte der Füchse-Chef. Sein Team hat einen Lauf: Nach schwachem Start in Melsungen gelangen fünf Siege in Serie, auch in Magdeburg, wo die SG bekanntlich strauchelte. "Die Füchse sind wieder sehr stark dieses Jahr. Sie hatten ein paar Abgänge, aber dafür haben sie sich genauso gut verstärkt und an einigen Stellen an Qualität gewonnen", meinte Machulla.

Am schwersten wiegt wohl der Verlust am Kreis: Routinier Torsten Laen wechselte zu Kolding-Kopenhagen, auch Nationalspieler Evgeni Pevnov wurde überraschend nach Göppingen abgegeben. Dafür habe sich der zwei Meter große Schwede Jesper Nielsen erstaunlich schnell eingefunden, so Machulla: "Der macht einen guten Eindruck." Ein Gewinn für den vom torgefährlichen  Bartlomiej Jaszka gelenkten Angriff ist auch Pavel Horak. Der Torjäger aus Göppingen ergänzt für Trainer Dagur Sigurdsson die Bandbreite auf halblinks, wo mit Iker Romero und Sven-Sören Christophersen ohnehin schon heftige Kaliber wirken.