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FA Göppingen

Frisch Auf Göppingen ist einer der großen Traditionsvereine. Zwischen 1954 und 1972 landeten nicht weniger als neun Meistertitel in Schwaben. Doch in den letzten Wochen ging der Blick nicht zurück. Die jüngste Vergangenheit brachte Enttäuschung. Die letzte Serie war nicht das Gelbe vom Ei. In der DKB Handball-Bundesliga landeten die Süddeutschen nur auf Rang elf, und nach zwei Triumphen im EHF-Cup (2011, 2012) vermochte diesmal auch ein europäischer Wettbewerb die Bilanz nicht aufzuhübschen. 

Wieder gemeinsam in Göppingen: Michael Kraus und Velimir Petkovic.

Jetzt soll alles besser werden. Die Grün-Weißen können sich dabei voll auf die nationale Bühne konzentrieren. Für das internationale Geschehen klappte es mit der Qualifikation bekanntlich nicht. „Nun soll es wieder nach oben gehen", erklärt Kapitän Christian Schöne. „Wir haben eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft." Die Ballwerfer aus dem Süden haben sich als Saisonziel das Erreichen des achten Platzes auf die Fahnen geschrieben. „Unsere Fans und Sponsoren erwarten zu Recht anspruchsvolle Leistungen", betont Manager Gerd Hofele. „Das war eine sehr harte Testphase", stellte der langjährige Linksaußen Dragos Oprea fest.

Es wird das Abschiedsjahr von Coach Velimir Petkovic. Im Juni sickerte durch, dass sich Trainer und Management darauf geeinigt hatten, dass die zehnte Serie in Göppingen auch die letzte sein soll. „In den kommenden Monaten werde ich alles dafür tun, um einen erfolgreichen Abschluss meiner Tätigkeit in Göppingen zu gewährleisten", sagte der 57-jährige gebürtige Bosnier.

Neu am Kreis: Evgeni Pevnov.

Dabei wird er auf zwei langjährige Leistungsträger verzichten müssen. Spielmacher Michael Haaß zog es nach Magdeburg, den Goalgetter Pavel Horak noch ein Stück weiter gen Osten, zu den Füchsen Berlin. Die Schwaben sind aber zuversichtlich, diesen Aderlass kompensieren zu können. Nicht zuletzt wegen der Heimkehr des „verlorenen Sohnes": Weltmeister Michael Kraus soll an seine Glanzzeiten im grün-weißen Trikot anknüpfen.

Marcel Schiller

Auf zwei Positionen droht ein Luxus-Problem. Zum einen im Tor. Bastian Rutschmann stand bereits im Kader, dann verpflichteten die Schwaben den österreichischen Nationalkeeper Nikola Marinovic aus Wetzlar für diese Saison. Kurz darauf gab es Verletzungssorgen, der in Montpellier aufgrund einer Manipulations-Affäre in Ungnade gefallene Primoz Prost half aus. Der Slowene schlug so gut ein, dass er sich für eine Vertragsverlängerung empfahl. Er und Nikola Marinovic scheinen nun über die besten Karten auf einen Stammplatz zu verfügen. Nach der Verpflichtung des Berliners Evgeni Pevnov ringt auch am Kreis eine Troika um Einsatzzeiten.

Nikola Marinovic

Kurzfristig wurde der Vertrag mit Zarko Markovic aufgelöst. Der Montenegriner schloss sich dem HSV Hamburg an. Zum Glück hatte ein Altbekannter, nämlich Michael Thiede, bereits die Vorbereitung in Göppingen absolviert und besetzt nun gemeinsam mit Felix Lobedank den rechten Rückraum. „Michael Thiede kennt die Liga, unsere Mannschaft und unsere Taktik, wir kennen seine Stärken und Schwächen", sagte Velimir Petkovic gegenüber der NWZ. „Er hat wie jeder Spieler mal Nerven gekostet, aber auch Spiele für uns entschieden." Der Rückkehrer stand bereits 2007 im FA-Aufgebot, wechselte zur letzten Serie aber zum Absteiger TV Großwallstadt.