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„Wir müssen cool bleiben“

(sh:z; Jan Wrege) Nach dem Pokal-K.o. gegen Magdeburg blicken die Handballer der SG Flensburg-Handewitt schon wieder nach vorn: Morgen (16 Uhr) ruft  die Bundesliga mit dem schweren Auswärtsspiel beim SC DHfK Leipzig. Die bislang makellose Tabellenführung ist zu verteidigen und es lockt ein neuer Rekord: 20:0 Punkte hatten die Flensburger in der Bundesliga noch nie auf ihrem Konto.

Entgegen seiner Gewohnheit hatte Trainer Maik Machulla am Donnerstag den Blick doch noch einmal nach hinten gerichtet: „Ich habe das Spiel gegen Magdeburg noch einmal haarklein analysiert, weil ich wissen wollte, ob mein Eindruck richtig war.“ Nämlich, dass seine Mannschaft trotz der Niederlage eine sehr ordentliche Leistung geboten hatte.

Der SG-Coach sah sich bestätigt: „Im Angriff haben wir uns gute Möglichkeiten erspielt. Wir haben neun Tore über den Kreis gemacht, das ist eine tolle Entwicklung auf diesem Niveau. Wir haben neue Angriffstaktiken eingeführt, die auch gut funktioniert haben“, sagte Machulla. Kritisch sah er indes ein nicht immer konsequentes Rückzugsverhalten und den verlorenen Torhüter-Vergleich.

„Man darf nicht vergessen, dass wir gegen die derzeit beste deutsche Mannschaft verloren haben. Und wir waren drauf und dran, das Spiel für uns zu drehen. Dann sind zu viele Sachen passiert, die das verhindert haben“, so Machulla zu liegengelassenen Großchancen und mehr als fragwürdigen Schiedsrichterpfiffen: „Es tut weh und ist total ärgerlich.“

Der Frust soll sich am liebsten morgen in Luft auflösen. Die Flensburger treten in Bestbesetzung an. Mit einem Sieg in Leipzig könnten sie entspannter in die Länderspielpause gehen, die am 1. November mit einem Heimspiel endet – wieder gegen den SC Magdeburg, dem man gern als Tabellenführer gegenübertreten würde. Dass Leipzig bislang erst einen Sieg und ein  Unentschieden schaffte und daher auch schon Trainer Michael Biegler gefeuert und André Haber zurück auf den Chefposten beordert hat, lässt Machulla nicht auf einen leichten Gegner hoffen. „Das wird ein sehr gefährliches Spiel für uns. Es wird hitzig. Wir dürfen da nicht überdrehen und zu viel wollen. Wir müssen cool bleiben in Phasen, in denen es schwierig für uns wird – die wird es geben“, glaubt der SG-Trainer.

Wenn man die Leipziger spielen sehe, sei es „völlig unerklärlich“, warum sie erst drei Punkte haben, meinte Machulla. „Sie haben große Probleme gegen Mannschaften auf ihrem Niveau. Wenn es  gegen Top-Teams geht, zeigen sie eine völlig andere Intensität“, stellte der SG-Trainer fest. Die Rhein-Neckar Löwen retteten  in ihrem Heimspiel gegen Leipzig gerade noch ein glückliches Remis und der THW setzte sich beim DHfK erst in letzter Sekunde mit 25:24 durch. Und nicht zuletzt ist die SG durch ihr letztes Spiel in Leipzig im September 2017 gewarnt. Da gab es eine unnötige 22:25-Niederlage.