Stripes
Stripes
Archiv

Unbeirrt im Konzept geblieben

(sh:z; Jan Wrege) „Viel Luft nach oben, aber trotzdem gewonnen. Das macht Mut.“ So brachte Trainer Maik Machulla das erste Spiel der SG Flensburg-Handewitt in der neuen Saison der Handball-Bundesliga auf den Punkt. Insgesamt erfüllte der deutsche Meister seine Aufgabe mit dem 31:28 (18:15)-Sieg bei GWD Minden respektabel.   Trotz einiger holpriger Phasen waren die Punkte nie ernsthaft in Gefahr, weil die Flensburger unbeirrt ihr Konzept verfolgten.

So auch, als die Gastgeber, die deutlich stärker als in der vergangenen Spielzeit auftraten, nach 19 Minuten mit 11:7 führten. Die SG reagierte darauf wie eine Spitzenmannschaft reagieren sollte. In den nächsten neun Minuten folgte ein 9:2-Lauf – und beim 16:13 (28.) waren die Kräfteverhältnisse wieder gerade gerückt.

Dominanz konnten die Gäste gegen den Außenseiter allerdings nicht entwickeln. Dazu leisteten sie sich noch zu viele leichte Fehler, verfielen dann und wann in die Abschlussschwäche der vergangenen Serie, griffen in der Abwehr nicht immer konsequent zu. Das sah auch Machulla so, wollte „den Sieg aber nicht schlecht reden“. Es werde noch die ganze Saison über dauern, bis alles rund läuft.

So wird zunächst noch viel Verantwortung bei den bewährten Stammkräften bleiben. Holger Glandorf demonstrierte in Minden große Bereitschaft.  Unermüdlich suchte er den Abschluss, ging Mann gegen Mann oder schraubte sich im Rückraum hoch. Der Linkshänder traf dabei nicht immer, doch am Ende standen wertvolle neun Tore in seiner Bilanz. „Ich bin gut durch die Vorbereitung gekommen und langsam kommen die schnellen Beine wieder“, kommentierte der 35-Jährige seinen starken Einstieg in seine möglicherweise letzte Profi-Saison.

Minden gab alles, um den Meister zu erschüttern. Eine engagierte, variable Abwehr bereitete der SG viel Mühe. Der Fokus der Gastgeber lag auf Rasmus Lauge, was Glandorf, aber auch den Außen Räume eröffnete. So kamen anders als drei Tage zu vor im Supercup auch Lasse Svan und Hampus Wanne mit zusammen neun Treffern zur Geltung. 

Die SG-Abwehr, in der Simon Hald an der Seite von Tobias Karlsson im Mittelblock begann, hatte reichlich zu tun, um den Mindener Rückraum zu kontrollieren. Der 39 Jahre alte GWD-Spielmacher Dalibor Doder sprühte vor Energie, der Halblinke Miljan Pusica demonstrierte Wurfkraft und nach mehreren Fahrkarten zu Beginn zielte auch Linkshänder Christoffer Rambo immer besser.  Das veranlasste Machulla nach 35 Minuten zum Wechsel im Tor. Für Torbjörn Bergerud, der bis dahin sieben Bälle abgewehrt hatte, kam Benjamin Buric und verlieh der SG mit acht Paraden noch mehr Sicherheit. „Buric hat gezeigt, dass er die Bundesliga kennt. Wir werden aber weiter wechseln“, sagte Machulla über seine Torhüter. Minden blieb noch bis zur 50. Minute (26:27) dran, bevor sich Flensburger Qualität endgültig durchsetzte. In den letzten Minuten kam auch noch Kreisläufer Johannes Golla zu seinem Bundesligadebüt im SG-Trikot.