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Nichts Wichtigeres als Lemgo

(sh:z; Jan Wrege) Vor dem Februar hatte Maik Machulla viel Respekt. Wie mit den Belastungen durch die WM umgehen, wie die Daheimgebliebenen wieder in Tritt bringen? „Das war die größte Herausforderung für mich“, sagt der Trainer der SG Flensburg-Handewitt. Der ominöse Monat ist überstanden und der Spitzenreiter der Handball-Bundesliga steht auch vor dem Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe am Sonntag (16 Uhr) mit 42:0 Punkten noch glänzend da.

„Ende Februar wollten wir alle Spieler wieder auf gleichem Niveau haben. Ich hätte mir gewünscht, dass wir weiter sind. Wir wollen dominanter spielen“, meint Machulla. „Aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau. Wir haben ja   alle Ziele erreicht.“ Dennoch werde er im Kader, der gegen Lemgo komplett antritt, weiterhin viel rotieren lassen, so lange die WM-Nachwirkungen wie etwa bei Rasmus Lauge noch nicht abgeklungen sind. Machulla ist daher froh, dass Spielmacher Jim Gottfridsson nach ausgeheilter Verletzung gute Fortschritte  macht. „Er ist bereit für mehr Belastung. Jim ist wichtig für eine gute  Struktur in unserem Spiel.“

Nach der Partie gegen Lemgo sind zehn Tage Zeit zur Regeneration und zum Aufbau für neue Prüfungen. „Langsam kommen wir zu den Auswärtsspielen, von denen alle reden“, weiß Machulla. Noch in diesem Monat stehen in Hannover (14. März)  und in Magdeburg (28. März) zwei Partien an, in denen Maß an die „neuen“ Ambitionen der SG gelegt wird. Machulla erinnert an die eher bescheidenen Erwartungen zu Saisonbeginn, nimmt nun aber offen den Titel ins Visier: „Ich will gar nicht von verteidigen reden, sondern von wieder etwas gewinnen.“ Der Unterschied für ihn: Das eine macht Druck, das andere Spaß.

Vorerst gibt es für Machulla aber „nichts Wichtigeres als  Lemgo“. Auch den Tabellenneunten sieht er als gefährlich an. „Florian Kehrmann macht einen sehr guten Job. Die Mannschaft ist jedes Jahr besser geworden. Er hat das Spiel auf die individuellen Fähigkeiten seiner Leute ausgerichtet. Es gleicht unserem Spiel, Lemgo kommt über hohe Geschwindigkeit“, hat der SG-Trainer beobachtet. Auffälligste Akteure beim Gegner sind für ihn Spielmacher Tim Suton („gut drauf“), Linkshänder Donat Bartok („explosiv und wurfstark“) sowie Fabian van Olphen als Chef einer „leidenschaftlich kämpfenden Abwehr“.