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„Leidenschaftlich verteidigen“

(sh:z; Jan Wrege) So wie es aufgehört hat, fängt es wieder an: Frischauf Göppingen ist heute (19 Uhr) der Gast der SG Flensburg-Handewitt im ersten Heimspiel der Saison in der Handball-Bundesliga. Dabei darf es nach dem Geschmack der Flensburger gern etwas weniger nervenaufreibend zugehen als am letzten Spieltag der vergangenen Serie, als sich die SG mit einem 22:21-Sieg über die Schwaben zur Meisterschaft gezittert hatte.

Für SG-Trainer Maik Machulla hat die Partie vom 3. Juni keine Bedeutung mehr: „Da gibt es keine Grundlage für eine Anlayse. Die Vorzeichen sind völlig andere. Die Situation, dass eine Mannschaft gar nichts zu verlieren hat und die andere alles, kommt so schnell  nicht wieder.“ Trotzdem werde es ein „richtig hartes Heimspiel“, glaubt Machulla. „Ich wünsche mir ein Handballfest, bei dem hoffentlich schnell der Funke zwischen Publikum und Mannschaft überspringt. Wir müssen sehr leidenschaftlich verteidigen.“

Machulla traut den Gästen viel zu. Nach einer desaströsen Saison hat sich Frischauf neu aufgestellt. Neben Trainer Hartmut Mayerhoffer kamen interessante Spieler. „Es gibt eine andere Philosophie und andere Spielideen“, so der SG-Coach, dem besonders die neuen Rückraumakteure Ivan Sliskovic und Nemanja Zelenovic aufgefallen sind, die ein dynamisches Passpiel aufziehen. Dass Göppingen mit einem Sieg über Berlin gestartet ist, war ein Signal für die Ambitionen von  Mayerhoffer, der seine Ziele  mit Tempohandball und einer starken Abwehr anstrebt. Eine offensive 6:0-Formation soll den Gegner aktiv und vorausschauend angehen. „Ich mag es einfach, wenn es kracht“, so der neue FAG-Trainer. Zum Saisonauftakt hat das funktioniert. „Dass die Berlin bei 18 Toren halten, spricht für die Abwehr“, meint Machulla, der überdies einen überragenden Torhüter Primoz Prost gesehen hatte. 

Der Meister geht die Aufgabe in aktueller Bestbesetzung  an und will weiter Fehler, die noch beim Sieg in Minden zutage traten, abstellen. „In der ersten Halbzeit hatte jeder für sich verteidigt und gehofft, dass der Kollege Probleme löst. Das haben wir in der zweiten Halbzeit mit mehr Beinarbeit und Beweglichkeit verbessert“, sagt Machulla. Zufrieden war er aber mit dem von Jim Gottfridsson gesteuerten Angriff, in dem nur der zuletzt stark belastete und durch eine Woche Krankheit in der Vorbereitung beeinträchtigte Rasmus Lauge etwas abgefallen war. Simon Jeppsson habe zwar nicht fehlerfrei, aber „mutig und frech“ agiert. „Das hat mir gut gefallen“, so der SG-Trainer.

Von Benjamin Buric und Torbjörn Bergerud wollte er noch Trainingseindrücke abwarten, bevor er die Startaufstellung festlegt. „Ich habe zwei tolle Torhüter, die sich gut ergänzen. Bei einigen Gegentoren wundert man sich noch, von wo man die kriegt. Die Absprachen mit der Abwehr müssen besser werden, aber da sind wir auf einem guten Weg“, sagt Machulla.