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Kopftreffer: SG spielt in Melsungen ohne Torbjörn Bergerud

(sh:z; Jannik Schappert) Mit dick aufgeblähten Backen stand Maik Machulla nach dem Handball-Krimi gegen die HSG Wetzlar (30:29) vor der Nordtribüne der Flens-Arena und holte sich den Applaus der Fans ab. Sein Gesicht drückte nichts anderes aus als: Glück gehabt. Nur weil der Wurf des Montenegriners Stefan Cavor eine Sekunde zu spät im Tor der SG Flensburg-Handewitt eingeschlagen war, steht der deutsche Meister weiter ohne Verlustpunkt an der Bundesliga-Spitze. 

Damit das auch nach der Partie beim Tabellenfünften MT Melsungen (heute, 19 Uhr) so ist, muss sich das Machulla-Team steigern. „Wetzlar war eine Warnung. In der Bundesliga musst du jedes Mal eine richtig gute Leistung bringen“, betont Lasse Svan. In der ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle trifft die SG auf einen Gegner, der nach mäßigem Saisonstart fünf seiner letzten sechs Spiele gewonnen hat, personell aber auf dem Zahnfleisch geht. Julius Kühn, Domagoj Pavlovic, Marino Maric, Timm Schneider und Michael Müller fehlen sicher, nur Felix Danner kehrt aufs Spielfeld zurück. Anfang der Woche reagierte die MT und verpflichtete den Schweizer Nationalspieler Roman Sidorowicz für den Rückraum. Machulla schmecken die Ausfälle nicht. „Melsungen hat nichts zu verlieren. Das macht es für uns nicht einfacher.“

Als sich der SG-Tross am Mittwoch auf den Weg Richtung Süden machte, fehlte Torbjörn Bergerud. Er fühlte sich nach einem Kopftreffer im Dienstagstraining unwohl und blieb in Flensburg. Seinen Platz nimmt der 18-jährige Johannes Jepsen (Foto) aus dem U21-Team ein, er wurde extra von der Schule freigestellt. „Ein großes Dankeschön dafür“, so Machulla. 

Bergeruds Ausfall bedeutet viel Verantwortung für Benjamin Buric. Der Bosnier funktionierte gegen Ex-Club Wetzlar nicht, allerdings ließ ihn die Abwehr häufig im Stich. Machulla: „Ich hoffe auf eine bessere Deckung und mehr Paraden, damit wir in den Gegenstoß kommen.“ 

Bis auf Bergerud und Göran Johannessen (Daumenbruch) sind alle Spieler fit. Sie wollen bei dem Team, das mit seinem 24:23-Erfolg Ende Mai bei den Rhein-Neckar Löwen großen Anteil an der zweiten Flensburger Meisterschaft hatte, die Serie von 15 Saisonsiegen ausbauen – sechs davon mit einem Tor Unterschied. „Wir sollten unser Glück nicht überstrapazieren“, warnt Holger Glandorf.