Stripes
Stripes
Archiv

Konkurrenzfähig auf höchstem Niveau

(sh:z; Jan Wrege) Das war ein dicker Brocken, den die SG Flensburg-Handewitt geduldig durchgekaut hat. Mit dem 27:25 (14:14) über das Spitzenteam Pick Szeged ist der souveräne Tabellenführer der Handball-Bundesliga in der Champions League richtig angekommen. Die leise Befürchtung, das Achtelfinale könnte verpasst werden, ist verflogen. „Jetzt wollen wir den dritten Platz sichern“, nannte Rechtsaußen Lasse Svan das Ziel für die restlichen vier Spiele in der Gruppe B – auswärts in Zaporozhye und Zagreb, zu Hause gegen Celje und Nantes. Jetzt sieht es gut aus. Das waren extrem wichtige Punkte. Wir müssen die zwei Heimspiele gewinnen, dann ist alles klar“, freute sich Trainer Maik Machulla darüber, dass sein neu formiertes Team gegen die absolute Elite der Königsklasse Konkurrenzfähigkeit bewiesen hat.

Phasenweise zeigte die SG sogar den angekündigten Glanz-Handball, der allein jedoch nicht gereicht hätte, um den physisch ungeheuer starken ungarischen Meister niederzuringen. Zumal es morgens vor der Partie schlechte Nachrichten gegeben hatte. Tobias Karlsson signalisierte, dass er seinem Team nicht zu 100 Prozent helfen könne. Nach gerade überstandener Gehirnerschütterung hatte der Abwehrchef in Skjern einen Kopfschuss vom Ex-Mitspieler Thomas Mogensen bekommen und fühlte sich nach dem Training am Dienstag nicht wohl.

„Ich wollte auf keinen Fall ein Risiko eingehen, musste aber schon viel grübeln, wie wir das lösen“, sagte Machulla.  Da auch Anders Zachariassen (Zerrung in der Wade) noch nicht einsatzfähig war, rückte Johannes Golla an Karlssons Stelle, zunächst neben Jim Gottfridsson, dann über die meiste Zeit neben Simon Hald. 

Im Abwehrzentrum brannte der Baum. Bence Banhidi hieß die Herausforderung, 2,07 Meter groß und 126 Kilo schwer, daneben sah sogar Hald schmal aus. Doch der 24-jährige Däne und der 21-jährige Golla erfüllten die Erwartungen ihres Trainers. „Was Hald und Golla gezeigt haben, macht Mut für die Zukunft. Auch, dass wir mit der 5:1 ein zweites Abwehrsystem haben, das immer stabiler wird“, sagte Machulla. Überhaupt ist der 41 Jahre alte Meistertrainer begeistert, wie derzeit alles ineinandergreift. Ob Hampus Wanne und Magnus Jöndal rotieren oder Benjamin Buric und Torbjörn Bergerud – es läuft. „Fantastisch, wie das funktioniert. Es ist schön, zu sehen, wie sie sich unterstützen und  gegenseitig helfen“, sagte Machulla.