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Fest eingeplante Punkte

(sh:z; Jannik Schappert) Entspannt und voller Energie traten die Handballer der SG Flensburg-Handewitt gestern Nachmittag zur drittletzten Etappe auf dem Weg zur Titelverteidigung in der Handball-Bundesliga an. Diese führt den Tabellenführer zum TVB Stuttgart, Anpfiff in der Porsche-Arena ist heute um 19 Uhr. In der Landeshauptstadt Baden-Württembergs sind die ersten beiden von noch fünf nötigen Punkten zur erneuten Meisterschaft fest eingeplant. Grundlage für das Rechenspiel: Verfolger THW Kiel patzt nicht mehr und behält im Torverhältnis die Nase vorn.

„Das freie Wochenende hat allen gut getan“, sagte Maik Machulla gestern kurz vor der Abfahrt nach Hamburg, von wo der SG-Tross per Linienflug nach Stuttgart reiste. Mit dabei: Die Routiniers Tobias Karlsson und Holger Glandorf, die vor einer Woche beim 30:24-Heimerfolg gegen die MT Melsungen mit Rücken- beziehungsweise Schulterproblemen pausiert hatten. Obwohl beide Fortschritte gemacht haben, ist ihr Einsatz heute nicht geplant. „Holger hat im Abschlusstraining nicht geworfen, Tobias nur eingeschränkt Zweikämpfe geführt“, sagte Machulla. Das heißt aber nicht, dass der SG-Coach in Stuttgart wieder auf die gegen Melsungen so erfolgreiche 5:1-Deckung setzt. „Simon Hald kommt frisch rein und wird mit Anders Zachariassen oder Johannes Golla eine super 6:0 stellen“, so Machulla – das Vertrauen in die eigene Stärke ist groß.

Das Melsungen-Spiel war ein Fingerzeig, wie sehr die Flensburger im Vergleich zur Vorsaison gewachsen sind. Keine Spur von dem Nervenflattern, das der SG vor einem Jahr in den Muss-Situationen in Lübbecke und gegen Göppingen fast noch den unerwarteten Titel gekostet hat. Das Team hat die Rolle des Gejagten verinnerlicht und lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

Der heutige Gegner, der TVB Stuttgart, ist nach fünf sieglosen Spielen in Folge – darunter drei Niederlagen mit einem Tor gegen Berlin, den Bergischen HC und Minden – auf Platz 15 abgerutscht. „Stuttgart spielt gut, bringt aber zuletzt keine Ergebnisse“, hat Machulla beobachtet. Das war auch im Heimspiel gegen den THW Kiel (27:30) so, den die Stuttgarter mit einem starken Johannes Bitter im Tor 60 Minuten lang ärgerten. Aus Machullas Sicht haben die Schwaben seit dem Abgang von Michael Kraus zur SG BBM Bietigheim spielerisch zugelegt: „Sie spielen mannschaftsdienlicher, das ist gut für sie.“ Die SG, die das Hinspiel im Oktober 29:21 gewann und sich über einen besonderen Moment freute – Tobias Karlsson erzielte sein bisher einziges Bundesliga-Saisontor –, ist also gewarnt.