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„Einen Schritt über’s Niveau“

(sh:z; Jan Wrege) Nach dem Kräftemessen mit Paris St. Germain folgt für die SG Flensburg-Handewitt das nächste Handball-Spektakel auf der nationalen Bühne. Der deutsche Meister begrüßt heute (18.30/Sky 1) seinen Vorgänger Rhein-Neckar Löwen in der ausverkauften Flens-Arena. „Wir genießen es sehr, dieses Spiel in dieser Situation zu haben“, sagt SG-Trainer Maik Machulla mit Blick auf bisher 24:0 Punkte in dieser Bundesliga-Saison. Ein weiterer Erfolg wäre ein Meilenstein  auf dem Weg zu einer makellosen Hinrunde, denn mit den Mannheimern kommt der letzte der ernstzunehmenden Titelkandidaten an die Förde.

Machulla rechnet anders als vor der Saison nicht mehr damit, dass der Meister 18/19 im Sommer mit einer zweistelligen Zahl an Minuspunkten ins Ziel kommt. Und da die SG in der Rückrunde bei allen direkten Mitbewerbern um die vorderen Ränge auswärts antreten muss, ist ein Heimsieg gegen die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen beinahe Pflicht. Machulla sagt: „Wir wollen unsere Serie aufrechterhalten.“

Wie schwer das wird, ist ihm natürlich klar. Erst im September 2017 endete mit einem 27:22-Erfolg eine viereinhalb Jahre währende schwarze Heimspiel-Serie gegen die Mannheimer. Auch wenn es im Sommer glückte, den Löwen die Meisterschale zu entreißen, gibt es heute keinen Favoriten. „Ich habe sehr hohe Erwartungen an den Gegner und hohen Respekt vor der Arbeit von Nikolaj. Die Löwen sind eine absolute Spitzenmannschaft in Europa“, sagt Machulla. Er richtet seine Mannschaft auf Schwerstarbeit ein. Insbesondere gilt es, die Achse von Spielmacher Andy Schmid und Jannik Kohlbacher zu stören: „Den Kreisläufer müssen wir früh bearbeiten. wenn er den Ball hat, ist es zu spät.“ Entscheidend werde auch ein gutes Rückzugsverhalten sein, um Gegenstoß und zweiter Welle der Gäste zu begegnen. 

„Wir müssen auf jeder Position überdurchschnittlich sein. Jeder muss einen Schritt über sein Niveau hinaus schaffen“, fordert der SG-Trainer, der vorsichtshalber ohne Tobias Karlsson, Magnus Röd und Jim Gottfridsson plant. „Beim allen Dreien sind wir im Schwebezustand“, so Machulla. Erst heute wird sich nach letzten Tests herausstellen, ob und welcher der angeschlagenen Akteure in das Top-Duell eingreifen kann.

Rund ums Spiel
Der Gegner: Der Meister von 2016 und 2017 hat nach dem im Frühsommer fahrlässig verspielten Titel an Qualität eher noch zugelegt. Auch Nikolaj Jacobsen muss in seiner letzten Saison als Löwen-Trainer erhebliche personelle Umbauten organisieren. Das läuft ziemlich geschmeidig in Mannheim. Spielmacher Andy Schmid und der neue Kreisläufer Jannik Kohlbacher harmonierten auf Anhieb, Heimkehrer Steffen Fäth ist auf halblinks gut eingeschlagen, Jesper Nielsen und Ilija Abutovic verstärken die Abwehr. 

Alles oder nichts: In bisher 37 Spielen zwischen SG und Löwen gab es am Ende immer einen Sieger, ein Remis fehlt noch in der Statistik des Klassikers. Flensburg führt im historischen vergleich mit 21:16.

Karten: Alle ausverkauft.

Schiedsrichter: Peter Behrens und Marc Fasthoff (Düsseldorf).

Benefizaktion: Am ersten Adventswochenende öffnet das 13. Weihnachtsdorf Wanderup. Bereits heute  kommen die Wanderuper „Engel und Bengel“ in die Flens-Arena und geben gegen eine Spende von je einem Euro die neuen Weihnachtswichtel ab. Der Erlös geht an die Kinderhospizdienste im Land.