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Der Startrekord wackelt

(sh:z; Jannik Schappert) In der Flens-Arena könnte es heute Abend im Bundesliga-Duell zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem TVB Stuttgart (19 Uhr) gleich zwei Gründe zum Feiern geben. Zum einen würden die SG-Handballer ihren 18:0-Punkte-Startrekord aus der Saison 2016/17 im Falle eines Sieges einstellen, zum anderen  steht Neuzugang Göran Johannessen nach einer Operation am Sprunggelenk früher als erwartet vor seinem Debüt im Trikot des deutschen Meisters.

Warum eigentlich Johannessen, wo die SG-Fans doch vor Heimspielen seit Saisonbeginn bei der Nummer 23 den Namen Sögard skandieren? Der Norweger heißt mit vollem Namen Göran Sögard Johannessen und möchte den Familiennamen beider Elternteile gerecht werden. Daher hat er sich entschieden, in der Nationalmannschaft künftig weiter als Johannessen aufzulaufen, für Flensburg aber als Sögard. Um die Verwirrung komplett zu machen: Sollte der 24-Jährige heute zum Einsatz kommen, steht auf seinem Trikot noch Johannessen. Die neue  Beflockung steht noch aus.

Egal ob Sögard oder Johannessen – der Rückraumspieler ist bereit. „Er hat schon nach dem Aufwärmen in Erlangen sein Okay gegeben“, verrät Maik Machulla. Wegen des knappen Spielverlaufs verzichtete der SG-Coach aber noch auf den Norweger. „Seine körperliche Fitness ist sehr gut, aber er hat wenig Taktik mit uns gemacht. Da wäre es nicht von Vorteil, ihn gleich mit viel Verantwortung reinzuwerfen“, erklärt Machulla. Soll heißen: Johannessen kommt gegen die erfahrenen Stuttgarter wahrscheinlich nur, wenn das Spiel frühzeitig entschieden ist.

Doch das ist keine Selbstverständlichkeit, wie Machulla trotz des wackelnden Startrekords betont. „Wir sollten mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Mir wird es als zu selbstverständlich genommen, in der Bundesliga Punkte zu holen.“ Den 41-Jährigen stört, dass nach knappen Siegen wie in Lemgo (23:21) oder beim HC Erlangen (27:26) die Leistung seiner Mannschaft in Frage gestellt wird. „Wir sollten nicht anfangen, Siege negativ zu bewerten. Dann sind wir auf dem falschen Weg“, mahnt Machulla vor einer überzogenen Erwartungshaltung.

Dennoch wünscht auch er sich hin und wieder noch mehr Souveränität von seinen Spielern, die gegen Erlangen fast eine Sechs-Tore-Führung verspielt hätten – letztlich aber doch die Ruhe bewahrten. „Das ist eine Qualität, die wir uns erarbeitet haben.“