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Der Seriensieger will die Spannung hochhalten

(sh:z; Holger Petersen) Die Rollen sind klar verteilt, wenn heute Abend (19 Uhr) der VfL Gummersbach die SG Flensburg-Handewitt zum Kampf um Bundesligapunkte empfängt. Hier der taumelnde Gastgeber, der die vergangenen vier Partien verloren hat und mit 6:20 Punkten als Tabellen-16. tief im Abstiegssumpf steckt, und da der vor Selbstbewusstsein strotzende Titelverteidiger, der wie entfesselt mit  13 Siegen in Folge durch die Bundesliga galoppiert und von der Tabellenspitze grüßt. Was soll da eigentlich aus Flensburger Sicht noch schief laufen – zumal die letzte SG-Niederlage gegen den ehemaligen Rekordmeister vom 10. Februar 2009 (!) datiert?

Das Wort „Selbstläufer“ geht Maik Machulla mitnichten über die Lippen. „Es ist ein Bundesligaspiel, es geht gegen einen Gegner, der um jedes Tor kämpfen wird. Damit ist klar, dass wir die richtige Einstellung brauchen.“ Einen Spannungsabfall nach dem Gala gegen die Rhein-Neckar Löwen befürchtet der SG-Trainer nicht. „Meine Mannschaft will sich wie eine Spitzenmannschaft präsentieren und ihre Serie ausbauen. Ich möchte wieder ein Team voller Energie und Spielfreude erleben.“

Voraussetzung dafür, dass der Meister seiner Favoritenrolle gerecht wird, seien laut Machulla eine fokussierte Arbeit in der Abwehr und eine große Entschlossenheit im Angriff. Für die Vorbereitung blieben den Flensburgern aufgrund des unüblichen Montagsspiels nur wenig Zeit. Ein bisschen Bewegung, ein paar taktische Anleitungen, ein entspanntes Abschlusstraining, in dem die Intensität nur kurz hochgefahren wurde – und schon ging es Richtung Gummersbach, wo die SG heute auf einen VfL trifft, der den Ausfall seines Kapitäns Drago Vukovic (Achillessehnenriss) zu beklagen hat.

Der Tabellenführer hingegen hat die Reise ins Oberbergische bis auf Dani Baijens mit voller Kapelle angetreten. Erfreulich: Abwehrchef Tobias Karlsson hat die anstrengende Löwen-Dressur gut weggesteckt und Regisseur Jim Gottfridsson im körperlichen Bereich einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Einziges Sorgenkind ist Kreisläufer Anders Zachariassen, der gestern wegen Wadenproblemen nicht trainieren konnte.