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Dem November-Stress trotzen

(sh:z; Holger Petersen) Augen zu und durch. Der intensivste Monat in der Saison ist für den Handballprofi gemeinhin der November. „Da packen die Spielplangestalter alles rein was geht“, sagt Trainer Maik Machulla vor der Kraftprobe. Auch für seine SG Flensburg-Handewitt ballt es sich im elften Monat des Jahres: neun Spiele in 28 Tagen – und das auch häufig gegen hochkarätige Konkurrenz. Morgen Abend geht’s von der Papierform her moderat los, wenn der Tabellenführer bei der SG BBM Bietigheim (19 Uhr) um Bundesliga-Punkte und seine reine Weste kämpft.

Nur 45 Stunden nach dem Abpfiff muss der deutsche Meister dann in der Champions League beim Starensemble von Paris Saint-Germain (Sbd. 17.30 Uhr) auflaufen, das wiederum am kommenden Mittwoch (18.45 Uhr) prompt zum Rückspiel in der Flens-Arena antritt. Abschluss dieser heißen Handballtage bildet dann das Bundesliga-Topspiel SG gegen Rhein-Neckar Löwen am darauf folgenden Montag.

Von einem lockeren Aufwärmprogramm für die „Pariser Festspiele“ wollte Meistermacher Machulla gestern vor dem Abflug Richtung Stuttgart nichts wissen. Im Gegenteil. Das Spiel bei den No-Names des Tabellenvorletzten in der baden-württembergischen Kreisstadt genießt eine höhere Priorität als der Knaller zwei Tage später beim teuersten Handballteam der Welt in der französischen Metropole.

„Wir dürfen keinen Schritt zurückweichen, müssen klaren Kopf bewahren und cool bleiben“, sagt Machulla, der heute einen leidenschaftlich kämpfenden, hart zupackenden  und durch den jüngsten Erfolg bei den Eulen Ludwigshafen selbstbewusst auftretenden Gegner erwartet. Dennoch fordert der SG-Trainer den saisonübergreifend 20. Sieg in Folge. „Fakt ist: Handballerisch sind wir die bessere Mannschaft. Aber das muss man auch zeigen.“

Allerdings hat sich der SG-Tross gestern nicht vollzählig auf die Fünf-Tages-Reise via Stuttgart und Paris  begeben. Linkshänder Magnus Röd ist in Flensburg geblieben, um seine Muskelverletzung auszukurieren. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Tobias Karlsson, der Kapitän und Abwehrchef klagte im Training immer noch über Spätfolgen (Übelkeit bei höherer Belastung) eines Kopftreffers im Magdeburg-Spiel. Positiv: Bei Kreisläufer Anders Zachariassen hat sich die gegen Skjern erlittene Blessur als weniger ernst herausgestellt. Auch Dani Baijens aus dem Junior-Team ist mit an Bord.