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Mit Schwung Richtung Ukraine

(sh:z; Jannik Schappert) Eigentlich sollten die Handballer der SG Flensburg-Handewitt am Tag nach dem 30:23-Erfolg in der Bundesliga bei der HSG Wetzlar regenerieren. Schließlich steht schon morgen (17 Uhr) bei Motor Zaporozhye ein wichtiges Champions-League-Spiel auf dem Programm – es geht um die Absicherung von Platz drei. Doch Maik Machulla änderte den Plan kurzfristig und bat seine Spieler gestern Vormittag zum Training. „Ich hätte mich nicht gut gefühlt, wenn wir uns den ganzen Tag nicht bewegt hätten“, erklärt der SG-Trainer mit Blick auf die sitzintensive 2000-Kilometer-Reise über Istanbul bis in die Ukraine.

Die HSG Wetzlar stellte spontan ihre ehemalige Spielstätte und aktuelle Trainingshalle in Dutenhofen zur Verfügung, wo die SG-Spieler zwischen Reha, Kraft und leichter Bewegung individuell arbeiteten. „Jeder ist auf seine Kosten gekommen“, freut sich Machulla. Mit dem ersten Spiel nach der WM war der 42-Jährige sehr zufrieden. Zwar fehlte offensiv noch die Abstimmung, die Deckung und Torwart Benjamin Buric waren aber gleich in Topform. Dazu präsentierten sich die WM-Fahrer schwungvoll, insbesondere die Weltmeister Rasmus Lauge und Anders Zachariassen sowie Silber-Gewinner Magnus Röd knüpften nahtlos an ihre Form an. Machullas Maßnahme, in der Startformation sechs Finalisten aufzubieten, ging auf. „Ich habe auf die Spieler gesetzt, die in den letzten Wochen viel Handball gespielt haben. Das hat den erhofften Effekt gebracht“, so Machulla.

In Zaporozhye sollen aber auch Holger Glandorf, Johannes Golla und Marius Steinhauser ihren Rhythmus finden. „Sie werden mehr spielen als in Wetzlar. Ob sie anfangen, weiß ich aber noch nicht“, sagt Machulla. Der SG-Coach erwartet eine schwere Prüfung. Die Ukrainer knüpften in eigener Halle Nantes beim 30:30 einen Punkt ab und ärgerten Szeged (31:32) bis in die Schlusssekunden.

Der Sechste der Gruppe B tourte während der WM-Pause durch Ostdeutschland und sammelte in mehreren Tests, unter anderem gegen Magdeburg (28:33) und zwei Mal gegen Leipzig (Sieg und Niederlage), Spielpraxis. Als auffälligste Akteure hat Machulla Kreativkopf Aidenas Malasinskas sowie Barys Pukhouski und Pawel Paczkowski, der beim Flensburger 31:24-Erfolg im Hinspiel sechs Treffer erzielte, ausgemacht. Bei der SG fehlen Jim Gottfridsson und der kranke Torbjörn Bergerud. Dafür ist auch morgen Nachwuchskeeper Johannes Jepsen dabei.