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SC DHfK Leipzig

Als Aufsteiger Elfter, dann sogar zwei Mal Achter – in Windeseile hatte sich der SC DHfK Leipzig in der DKB Handball-Bundesliga etabliert. Doch diese Serie bedeutete einen Rückschritt. Im Moment ist man froh, zumindest frühzeitig das Abstiegsgespenst verscheucht zu haben.

Niclas Pieczkowski streckt sich nach dem Ball.

Auf dem Gelände des Sportforums Leipzig wuchs das Abstiegsgespenst im Herbst zu einer realen Erscheinung. Zwar ergatterte der SC DHfK Leipzig einen überraschenden Zähler bei den Rhein-Neckar Löwen, doch mit 3:17 Punkten saß man wenig später tief im Keller. Gegen den THW Kiel, den SC Magdeburg und die SG Flensburg-Handewitt verloren die Sachsen jeweils hauchdünn. Insgesamt sechs Mal fehlte ein Tor zum Remis. Ein Ergebnis von Pech und Nervenschwäche. „Kompliment an die Mannschaft und das Publikum, wir hätten uns einen Punkt verdient gehabt.“ Dieser Satz von André Haber wiederholte sich.

Er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zum zweiten Mal das Amt des Cheftrainers übernommen. Anfang Oktober wurde Vorgänger Michael Biegler freigestellt, nachdem der 57-Jährige zuvor bei vier Spielen aufgrund von Herzproblemen gefehlt hatte. „Wir sind mitten in der Aufarbeitung unserer aktuellen Situation und haben dabei viele Punkte festgestellt, die nicht passen“, erklärte DHfK-Manager Karsten Günther. „Wir haben uns nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, diesen Weg ab sofort mit André Haber auf der Trainerposition zu bestreiten.“

Stimmung im Sportforum Leipzig.

Was stimmte, war die Deckungsarbeit. Die von Bastian Roschek organisierte Abwehr zählt zu den effektivsten der DKB Handball-Bundesliga. Dabei musste im Spätsommer kurzfristig reagiert werden: Torwart Jens Vortmann erlitt einen Kreuzbandriss. Für ihn wurde kurzfristig der dänische Schlussmann René Villadsen, einst in Diensten des ThSV Eisenach und der MT Melsungen, verpflichtet. Platzhirsch im Kasten ist weiterhin Milos Putera. Der routinierte Slowake unterschrieb inzwischen einen neuen Drei-Jahres-Vertrag – als Co-Trainer.

Nationalspieler Philipp Weber prägt den Angriff, der in den letzten Monaten nur selten die 30-Tore-Marke durchbrach. Auch bei den Spielmachern Maximilian Jahnke und Niclas Pieczkowski wechselten Licht und Schatten. Im rechten Rückraum ist der zukünftige SG Linkshänder Franz Semper eine Bank. Für den rechten Flügel kam Patrick Wiesmach aus Aalborg, für Linksaußen wurde Raul Santos vom THW Kiel verpflichtet. Der 26-jährige Österreicher musste allerdings nach einem Meniskusschaden im Knie operiert werden, sodass nun Lukas Binder, eine treue Seele, für Dampf sorgt. Am Kreis dominiert seit Jahren der Schweizer Alen Milosevic.

Philipp Weber als Angriffsmotor.

Zuletzt zeigte die Form nach oben: Der SC DHfK putzte den abstiegsgefährdeten VfL Gummersbach, schlug die Füchse Berlin und gewann auch in Stuttgart. Folglich ist ein fünftes Jahr in der Erstklassigkeit praktisch besiegelt, das Abstiegsgespenst über dem Gelände des Sportforums Leipzig verschwunden. Die Planungen laufen: Mit Torwart Joel Birlehm (TuS N-Lübbecke), dem Halblinken Philipp Müller (MT Melsungen) und dem Isländer Viggo Kristjansson (SG Westwien) gibt es bereits interessante Neuzugänge.