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Rhein-Neckar Löwen

In den letzten fünf Jahren war kein Spitzenklub der DKB Handball-Bundesliga konstanter. Fünf Mal in Folge spielten die Rhein-Neckar Löwen bis zuletzt um die deutsche Meisterschaft. Zwei Mal, nämlich 2016 und 2017, nahmen sie nach dem letzten Spieltag die begehrte Schale entgegen.

Kaum zu halten: Jannik Kohlbacher.

So laut war die SAP Arena selten – und sie musste es auch sein. Erst in den letzten fünf Minuten schaffte das Mannheimer Home-Team die Wende und kämpfte den HC Erlangen mit 29:26 nieder. „Die Würfe des Gegners waren auf sehr hohem Niveau“, sagte Löwe-Coach Nikolaj Jacobsen. „Erst durch die bessere Aggressivität in den letzten zehn Minuten in der Abwehr haben wir das Spiel entscheiden können.“ Es war ein Kraftakt – und keine Ausnahme vor heimischer Kulisse. Während die Badener in der Fremde noch keinen Zähler einbüßten, ist die Heimweste schon längst befleckt. Gegen den SC DHfK Leipzig reichte es nur zu einem Unentschieden, im Spitzenspiel gegen den THW Kiel gingen beide Punkte flöten.

Mit dem klaren 33:26 zum Saisonstart beim PIXUM Supercup gegen die SG Flensburg-Handewitt deuteten die Rhein-Neckar Löwen an, dass mit ihnen im Titelkampf erneut zu rechnen ist. „Für uns geht es in dieser Serie um dieselben Ziele wie sonst auch – wir wollen erfolgreich sein“, betont Nikolaj Jacobsen. Er selbst wird im Sommer nach einer halben Dekade als Trainer ausscheiden und sich allein auf die Aufgabe eines dänischen Nationalcoachs konzentrieren. Die Nachfolge ist bereits geklärt: Der Isländer Kristjan Andresson unterschrieb einen Drei-Jahres-Vertrag.

Jesper Nielsen und Co. gewannen den Super Cup.

Immerhin fünf Neuzugänge mussten integriert werden. Bei ihren Verpflichtungen legten Sportdirektor Oliver Roggisch und seine Mitstreiter Wert auf einen gewissen Erfahrungsschatz – erworben in der DKB Handball-Bundesliga, in den Nationalteams und in der VELUX EHF Champions League. Der Halblinke Steffen Fäth kehrte nach acht Jahren und drei Zwischenstationen gereift zu den Rhein-Neckar Löwen zurück. Der montenegrinische Linkshänder, nun das junge Backup für Routinier Alexander Petersson, spielte schon in Wetzlar und Hüttenberg. Der Serbe Ilija Abutovic gehörte über mehrere Jahre zu den Abwehrsäulen von Vardar Skopje.

Die auffälligsten Veränderungen gab es auf der Kreisposition, wo mit Hendrik Pekeler und Rafael Baena gleich zwei Akteure ersetzt werden mussten. Der Schwede Jesper Nielsen ist dabei die abwehrstarke Variante, während der deutsche Europameister Jannik Kohlbacher vor allem wegen seiner Offensiv-Qualitäten gefürchtet ist. Der 23-Jährige bildet eine gefährliche Achse mit Andy Schmid. Der geniale Spielmacher, seit Jahren unermüdlich im Einsatz, steht seit 2010 bei den Rhein-Neckar Löwen unter Vertrag und verlängerte erst kürzlich seinen Vertrag bis Sommer 2022. Dann wird er fast 39 Jahre alt sein. „Ich möchte meine aktive Karriere bei den Löwen beenden und kann mir nicht vorstellen noch einmal ein anderes Trikot zu tragen“, teilte der Schweizer mit.