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HSG Wetzlar

Nur fünf Klubs gehören der DKB Handball-Bundesliga länger an. Seit 1998 bewegt sich die HSG Wetzlar zwischen Mittelfeld und Abstiegszone. In dieser Saison scheint der Blick eher nach unten zu gehen.

Wird in diesen Tagen zurückerwartet: Kristian Björnsen.

Alle Jahre wieder: In Mittelhessen musste man sich im Sommer mit dem Umbruch des Kaders beschäftigen. Den fünf Neuzugängen standen sieben Abgänge gegenüber. Mit Keeper Benjamin Buric und Kreisläufer Jannik Kohlbacher musste die HSG einmal mehr ihre besten Akteure an die Top-Teams abgeben und stattdessen eher unbekannte Profis ins Kollektiv einbauen. Garant für diesen Prozess ist Kai Wandschneider. Der Trainer mahnte bereits während der Vorbereitung realistische Ziele an: „Der frühzeitige Klassenerhalt ist kein Understatement.“

Als größte Baustelle entpuppte sich die so immens wichtige Torhüter-Position. Benjamin Buric schloss sich bekanntlich der SG Flensburg-Handewitt an. Sein Vertreter Nikolai Weber trat nach vielen Jahren in der DKB Handball-Bundesliga zurück und wechselte zum zweitklassigen TV Hüttenberg. Eigengewächs Till Klimpke rückte auf und bekam in Tibor Ivanisevic eine erfahrene Kraft an die Seite gestellt. „Das ist ein sehr intelligenter Mensch, der sich über die Jahre hoch gearbeitet hat“, begrüßte Kai Wandschneider den Serben, der sich zuletzt in Skjern seine Sporen verdiente.

Bester HSG-Schütze: Stefan Cavor.

Doch so wirklich trauten die Verantwortlichen in Wetzlar dem Braten offenbar nicht. Im August verpflichteten sie mit Jane Cvetkovski einen dritten Torwart. Der Mazedonier wurde als Back-Up vorgestellt. Ende September legte die HSG nochmals nach. Da sich Tibor Ivanisevic ernsthaft am Knie verletzt, wurde Nikola Marinovic bis zum Jahresende von Amicitia Zürich ausgeliehen. Der 42-jährige Österreicher spielte schon 2011 bis 2013 für die Grün-Weißen und ist bis Silvester der älteste Akteur der DKB Handball-Bundesliga.

Sorgen gab es auch auf der rechten Außenbahn. Der norwegische Nationalspieler Kristian Björnsen zog sich einen Innenbandriss im Knie zu. Kurz darauf erwischte es auch seinen Vertreter Lars Weissgerber, der sich beim Gastspiel in Kiel den Fuß brach. Kurzfristig verpflichteten die Mittelhessen den 23-jährigen Maximilian Lux vom HC Erlangen. Inzwischen kündigt sich Entspannung an. „Wir hoffen derzeit, dass Kristian Björnsen Anfang Dezember wieder auf der Platte stehen kann“, teilte HSG-Geschäftsführer Björn Seipp mit.

Interimskeeper: Nikola Marinovic.

Trotz aller Probleme baute sich die HSG Wetzlar ein kleines Polster vor den Abstiegsrängen auf. Linkshänder Stefan Cavor und der Halblinke Alexander Hermann trafen bislang am besten. Die Umschulung des Schweden Olle Forsell Schefvert verlief nicht reibungslos. Am Kreis konnte der Abgang von Jannik Kohlbacher noch nicht kompensiert werden. Gut eingeschlagen ist indes Emil Frend Öfors, der aus Kiel an die Lahn wechselte. Eine große Zukunft wird dem Eidgenossen Lenny Rubin prognostiziert. Bislang hielt sich der 2,04-Meter-Mann aber noch zurück.