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HC Erlangen

Nach einer verletzungsgeplagten Saison 2017/18 hofften die Verantwortlichen beim HC Erlangen auf mehr Entspannung, mussten sich aber erneut gedulden. Erst im Dezember rutschten die Franken gen Mittelfeld und verbannten das Abstiegsgespenst vorzeitig.

Spielmacher Michael Haaß.

Das ist mittelfränkischer Rekord: Der HC Erlangen spielt die dritte Saison in Folge in der höchsten deutschen Spielklasse. 50 Jahre lang war mehreren Vereinen aus der Metropolregion Nürnberg kein Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga gegönnt. Der TSV Zirndorf mischte nur in der Premieren-Serie 1966/67 mit. TuSpo Nürnberg scheiterte in den 80er Jahren gleich drei Mal. Und auch der HC Erlangen unternahm in der Spielzeit 2014/15 einen vergeblichen Anlauf. Zwei Jahre später glückte Rang neun – bislang eine mittelfränkische Bestmarke. Mit der Arena in Nürnberg und einer guten Unterstützung aus der Wirtschaft scheint sich der HCE trotz des großen Schattens eines 1. FC Nürnberg in der deutschen Handball-Spitze zu etablieren.

In der Saison 2017/18 zeigte der Trend zwar nach unten. Doch die zahlreichen Verletzungen von Leistungsträgern erklärten den Einbruch. „Schon die Rückrunde hat gezeigt, dass die Mannschaft weiter zusammengewachsen ist“, sagte Geschäftsführer Rene Selke im Sommer. „Nun haben wir uns personell noch breiter aufgestellt, damit uns Verletzungen nicht mehr so intensiv treffen.“ Für den Rückraum wurde Dominik Mappes geholt, der sich in Hüttenberg ins Rampenlicht geworfen hatte. Die Außenpositionen bereicherten Martin Murawski und Florian von Gruchalla, ehemaliger Rechtsaußen der SG Flensburg-Handewitt. Am Kreis überzeugte die norwegische Ergänzung Petter Överby.

Rückraumass Nico Büdel.

Doch auch die neue Saison begann – geprägt durch personelle Sorgen und einem krummen Spielplan – holprig. Noch Ende November funkte der HCE aus dem Tabellenkeller „SOS“. Im goldenen Dezember glückten fünf Siege – und die Abstiegszone war klar distanziert. Zudem erreichte der Klub im DHB-Pokal erstmals das Viertelfinale. Dort musste man sich allerdings kurz vor Weihnachten der TSV Hannover-Burgdorf mit 29:33 geschlagen geben.

Aufgrund der abgesicherten Lage begannen frühzeitig die Personalplanungen. Mit Trainer Adalsteinn Eyjolfsson wurde im Januar um ein Jahr verlängert. „Wie sich die Mannschaft unter seiner Führung entwickelt hat, stimmt uns sehr glücklich und ist ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte der Sportliche Leiter Kevin Schmidt. Auch Rückraumspieler Nico Büdel wird sein Engagement um eine weitere Spielzeit fortsetzen.

Auf Abschiedstour: Gorazd Skof.

Der HCE machte bereits Nägel mit Köpfen. Ex-Nationaltorhüter Carsten Lichtlein wird den slowenischen Methusalem Gorazd Skof ersetzen, der seine Karriere beendet. Am Kreis kommt der Kieler Sebastian Firnhaber für Jonas Thümmler. Durch den Abgang von Christoph Steinert, der sich zum SC Magdeburg verändern wird, stellt man sich im rechten Rückraum neu auf. Erlangen verpflichtete den Kroaten Sime Ivic und das deutsche Talent Antonio Metzner.