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Frisch Auf Göppingen

Alle erinnern sich: In der letzten Serie gastierten die Schwaben am letzten Spieltag in der FLENS-ARENA und waren lange Zeit drauf und dran, der SG Flensburg-Handewitt die Meisterfeier zu verderben. Nun sind die Grün-Weißen der Auftaktgegner. In den nur drei Monaten hat sich viel verändert.

Nach dem letzten Spieltag hatten die Gremien des Traditionsvereins noch keine Sommerpause. Sie diskutierten, analysierten und bewerteten die letzten Monate. Knapp vier Tage nach dem letzten Abpfiff wurde ein wichtiges Ergebnis bekannt. In einer offiziellen Mitteilung hieß es: „Unter Abwägung aller Themen und Bereiche haben die verschiedenen Beteiligten nach diesen Gesprächen gemeinsam entschieden, dass sich Frisch Auf Göppingen und Trainer Rolf Brack einvernehmlich trennen.“

Seit 2006 in Göppingen: Tim Kneule.

Der Stuttgarter Sport-Professor war erst im Laufe der letzten Saison für den beurlaubten Magnus Andersson eingesprungen. Nun befand sich der Klub wieder auf der Suche nach einem Nachfolger – und meldete nach drei Wochen Vollzug. Mit dem 48-jährigen Hartmut Mayerhoffer unterschrieb ein erfahrener Trainer unter den Hohenstaufen, der bisher vor allem mit Erfolgen in der zweiten und dritten Liga auf sich aufmerksam gemacht hat. Zuletzt führte er die SG BBM Bietigheim in die DKB Handball-Bundesliga. „Wir habe uns für ihn entschieden, weil er uns absolut überzeugt hat, sowohl von seiner fachlichen Kompetenz als auch seiner Persönlichkeit“, erklärte der Sportliche Leiter Christian Schöne.

Hartmut Mayerhoffer zog mit seiner ersten Amtshandlung einen Strich unter die letzte Saison. „Was war, kann ich nicht beeinflussen“, sagte er. „Ab jetzt können wir hart arbeiten und dadurch versuchen, unsere Fans wieder ins gemeinsame Boot zu holen.“ Frisch Auf hatte einen Einbruch von 450 Zuschauern im Schnitt zu beklagen. Mit einer modernen und „krachenden“ 6:0-Abwehr soll ebenso eingebüßtes Terrain zurückerobert werden.

Kresimir Kozina hat es sich in Göppingen eingerichtet.

Der Kader hat sich in einigen Positionen verändert. Mit Zarko Sesum und Adrian Pfahl verließen zwei langjährige Leistungsträger den Klub, um in der Schweiz die Karriere ausklingen zu lassen oder um der beruflichen Laufbahn eine andere Gewichtung beizumessen. Dafür sollen vier Neuzugänge für Impulse sorgen. Nur einer von ihnen verfügt bereits über Erfahrungen in der DKB Handball-Bundesliga: Nemanja Zelenovic. Der 28-jährige Linkshänder soll über den rechten Rückraum für Zugkraft sorgen. 

Auf der halblinken Königsposition wird dem großen Talent Sebastian Heymann der erfahrene Kroate Ivan Sliskovic zur Seite gestellt. Er mischte mit Celje und Veszprém bereits die VELUX EHF Champions League auf. Der neue Rechtsaußen Tim Sörensen gab erst im März mit dem schwedischen Meister IFK Kristianstad seine Visitenkarte in der „Hölle Nord“ ab. Der bosnische Spielmacher Josip Peric gilt aufgrund seiner quirligen Art als gute Ergänzung zu Platzhirsch Tim Kneule. „Wir wollen weiter nach oben kommen und definitiv einen einstelligen Tabellenplatz belegen“, kündigt Christian Schöne an. Der Start war verheißungsvoll: Frisch Auf schlug den Vorjahresdritten Füchse Berlin mit 21:18.