(sh:z; Hans-Werner Klünner) Auf dem Papier ist es nur eine von acht Begegnungen in der vierten Runde des DHB-Pokals: Doch für einige Spieler und den Trainer der SG Flensburg-Handewitt ist die Partie bei der HSG Nordhorn-Lingen (heute 19.30 Uhr) eine ganz besondere: Ein Trip in die sportliche Vergangenheit. Trainer Ljubomir Vranjes, Holger Glandorf, Steffen Weinhold, Tobias Karlsson und Maik Machulla trugen einstmals allesamt das Nordhorner Trikot.
"Ich freue mich, mal wieder in der Halle zu spielen. Es wird bestimmt ein herzlicher Empfang", sagt Holger Glandorf, der bis zur Insolvenz im Frühjahr 2009 fast zehn Jahre für den Club aus der Grafschaft Bentheim spielte. Die HSG war Glandorfs Heimat. Auch für Trainer Ljubomir Vranjes, der fünf Jahre dort spielte. "Natürlich habe ich noch Gefühle für den Verein", gesteht der 39-jährige Schwede. "Die HSG ist ein Teil meines Lebens." Aber heute während der 60 Minuten Pokal beim Tabellenfünften der 2. Liga werden die Erinnerungen abgeschaltet. "Wir werden zu 100 Prozent auf unsere Aufgabe konzentriert sein", verspricht Vranjes. Und Glandorf ergänzt: "Für 60 Minuten werden alte Freundschaften beiseite gelegt. Nachher ist alles wieder erlaubt."
Erstmals seit langer Zeit wird das "Euregium" in Nordhorn wieder ausverkauft sein. 3500 Zuschauer werden die Pokalpartie heute verfolgen, darunter auch die Familie und viele Freunde von Holger Glandorf. "Das Spiel wird genauso schwer wie in Minden", glaubt SG-Spielmacher Thomas Mogensen. "Nordhorn hat im vergangenen Jahr Lemgo mit zehn Toren geschlagen und aus dem Pokal geworfen. Wir sind gewarnt", sagt der Trainer.
Vranjes hat sein Team intensiv auf den heutigen Pokalfight vorbereitet. "Wir wissen alles über die HSG und wie sie spielt." Akteure aus seiner aktiven Zeit sind heute nicht mehr dabei. Der jetzige Trainer Heiner Bültmann spielte damals in der Nordhorner Reserve. Der 41-jährige verfügt über ein eingespieltes Team, RückraumspielerJens Wiese steht mit 94 Treffern auf Rang drei der Zweitliga-Torschützenliste.
Vranjes vertraut heute der gleichen Formation wie in den drei letzten Begegnungen. Das bedeutet: Auch Thies-Jakob Volquardsen macht sich mit auf die Reise in die Grafschaft.
