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Der Auswärtscoup in Flensburg

(sh:z; Jan Wrege) Der HSV Hamburg steht nach einem klaren Auswärtssieg im deutschen Duell bei der SG Flensburg-Handewitt mit einem Bein in der Endrunde der Handball Champions League am 1. und 2. Juni in Köln. Das Team von Trainer Martin Schwalb setzte sich im Nordduell nach einer starken Vorstellung mit 32:26 (15:14) in der Flens-Arena durch und geht mit einem stattlichen Polster ins Rückspiel am Sonntag (18.30 Uhr).

"Das ist ein ordentliches Ergebnis, wir sollten aber nicht überheblich ins zweite Spiel gehen. Wir sind ja schon im DHB-Pokal gegen Flensburg rausgeflogen", sagte Hamburgs Nationalspieler Pascal Hens angesichts des 25:26 nach Verlängerung im Halbfinale des Pokal-Final-Fours vor einer Woche. Flensburgs Rückraumspieler Steffen Weinhold war dagegen maßlos enttäuscht: "Das ist sehr bitter, wir wollten mit einem ganz anderen Ergebnis nach Hamburg fahren. Jetzt wird es ganz schwierig."

Die Entscheidung im sechsten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in dieser Saison fiel nach einer Auszeit von Martin Schwalb. Beim Stand von 17:21 in der 43. Minute holte der HSV-Trainer seine Mannschaft zusammen. Die neuen Anweisungen fruchteten. In der 51. Minute lagen die Hamburger mit fünf Toren (27:22) in Führung. Eine Minute vor Schluss sorgte Hans Lindberg vor 5975 Zuschauern in der Flens-Arena für den Sechs-Tore-Vorsprung des HSV.

Die HSV-Abwehr stand wie in den zurückliegenden Spielen sicher, und die Ballgewinne wurden konsequenter zu Toren genutzt. Auch nach schwächeren Phasen zu Beginn beider Halbzeiten steckte der HSV nicht auf, kämpfte sich zurück und sogar vorbei. Zur Halbzeit stand es so 15:14 für die Gäste. Johannes Bitter im HSV-Tor und sein Gegenüber Mattias Andersson zeigten eine gute Leistung, waren aber nicht wie zuletzt überragend.

Im zweiten Durchgang legte die SG zwar erneut vor, doch dank der Defensive und einer besseren Chancenverwertung konnten die Hanseaten wieder ausgleichen. Die Schlussviertelstunde brachte dann mit einem Hamburger 15:5-Lauf die Entscheidung, die mit 32:26 eine gute Ausgangslage für die zweite Halbzeit des Viertelfinals bedeutet, die die Gäste am Ende mit ihren Fans in der Flens-Arena feiern durften. Mit je sechs Toren avancierten Domagoj Duvnjak, Blazenko Lackovic und Pascal Hens zu den besten Schützen des Abends. Für die SG Flensburg-Handewitt traf Petar Djordjic mit ebenfalls sechs Toren am häufigsten.

HSV-Coach Martin Schwalb war froh über den überraschenden Erfolg: "Es ist schön, dass wir gewonnen haben, aber wir haben jetzt erst Halbzeit. Auf uns wartet immer noch sehr, sehr schwere Arbeit." Seine Mannschaft war seiner Meinung nach in beide Halbzeiten schlecht gestartet und hatte in beiden Phasen Schwierigkeiten im Angriff. "Wir konnten das Ding zwar drehen, aber das ist noch kein Fingerzeig in Richtung Köln. Bis dahin müssen wir noch viel tun und 60 Minuten weiterkämpfen."

SG-Trainer Ljubomir Vranjes hatte ebenfalls vieles nicht gefallen, am wenigsten die letzte Viertelstunde der zweiten Halbzeit: "Wir haben gut begonnen, aber auch schon in der ersten Halbzeit haben wir die Führung wieder vergeben. Natürlich kann man zur Halbzeit gegen den HSV mit einem Tor zurückliegen, aber wie wir in Rückstand geraten sind, hat mir nicht gefallen." Zwar sei seine Mannschaft gut in die zweite Hälfte gestartet. Als der Schwede dann aber begann, auch die Spieler von der Bank zu bringen, habe sein Team den Faden verloren. "Wir hätten das Spiel heute gewinnen können", bilanzierte der Flensburger Trainer. Beide Teams haben nun genau eine Woche Zeit zur Vorbereitung auf das in der O2 World Hamburg. "Diese Pause brauchen wir auch", meinte Vranjes.