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Alles ist möglich

(sh:z; Jan Wrege) Das Final4 ist Geschichte, jetzt geht es ums - Final4. Das Kölner Turnier der besten Handball-Mannschaften Europas um den Gewinn der Champions League am 1./2. Juni ist das erkärte Ziel der SG Flensburg-Handewitt. "Es würde ein Traum wahr werden", sagt Rückraumspieler Holger Glandorf vor dem ersten Viertelfinal-Duell mit dem HSV Hamburg morgen (18.45 Uhr/Eurosport) in der Flens-Arena.

Die dritte Endspiel-Niederlage in Folge im nationalen Final4 haben die Flensburger abgehakt. Im Training gestern in der Duburghalle herrschte beste Stimmung, allseits war Vorfreude auf die inzwischen sechste Begegnung mit den Hamburgern zu spüren. SG-Coach Ljubomir Vranjes: "Mental sind wir gut drauf. Wir haben in letzter Zeit gut gespielt gegen den HSV."

Frisch ist der Eindruck vom Pokalhalbfinale vor sieben Tagen, ein Spiel von historischer Dimension, was Kampf, Spannung und die Torhüterleistung von Mattias Andersson anging. 30 Würfe parierte der Flensburger, darunter etliche, die für gewöhnlich in die Kategorie "unhaltbar" gehören. Am Ende stand der 26:25 (23:23)-Sieg der SG nach Verlängerung. Nur vier Tage zuvor hatte Sören Rasmussen mit einer ebenfalls herausragenden Darbietung im SG-Tor ein 23:23 im Heimspiel gegen den HSV gerettet.

Die Resultate machen deutlich, dass es im CL-Viertelfinale keinen Favoriten gibt und in Flensburg keine Entscheidung fallen wird. "Es ist egal, welches Ergebnis das Hinspiel hat. An einem Supertag kann Hamburg hier gewinnen, wir aber auch in Hamburg", sagt Ljubomir Vranjes, der gern etwas mehr Zeit zur Vorbereitung gehabt hätte. "In zehn Tagen hätte man etwas Überraschendes erarbeiten können. So wird es nur einige Kleinigkeiten geben, die neu sind. Man kennt sich eben zu gut", meint der SG-Trainer.

Während sich beim HSV außer dem Fortgang von Torhüter Dan Beutler nach Katar personell nichts tut, hat die SG noch zuzulegen. Alle 18 Spieler sind fit, 16 dürfen morgen eingesetzt werden. Mit Torjäger Petar Djordjic geht es weiter voran, wie sich beim Sieg am Mittwoch gegen Hannover zeigte, er dürfte mehr Einsatzzeit bekommen als im Pokalhalbfinale. Arnor Atlason kommt als weitere Rückraumalternative dazu. Die Frage, ob der Isländer eher links oder auch in der Mitte spielen wird, beantwortet Vranjes nur mit einem listigen Grinsen - dem HSV-Kollegen Martin Schwalb soll schließlich etwas zum Nachdenken bleiben. Unter dem Strich steht bei der SG für den Angriff das Ziel "weniger Fehlwürfe, weniger technische Fehler".

Schwalb war nach dem Pokal-K.o. schwer geknickt, ist aber längst wieder optimistisch: "Wir haben keinen psychologischen Nachteil wegen des verlorenen Halbfinals. Es war ein ausgeglichenes Spiel, das am Ende eine Mannschaft gewinnen musste." Von seinen Spielern hätten am vergangenen Sonnabend "nicht alle ihre beste Leistung abgerufen". Er hoffe, dass sie sich für die nächsten 120 Minuten gegen Flensburg noch etwas aufgehoben haben.