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Viertes Spiel in neun Tagen

(sh:z; Holger Petersen) Eins, zwei oder drei! Alles ist noch möglich für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt bei den Positionskämpfen auf dem "Siegertreppchen" in der Gruppe A der Champions League. Derzeit liefern sich Medwedi Tschechow, der HSV Hamburg und die SG (alle 12:4 Punkte) ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Gruppensieg und die damit verbundene beste Ausgangsposition für die anschließende K.o-Runde. "Unser Ziel ist Platz eins", sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes voller Selbstbewusstsein. Dazu bedarf es  allerdings unbedingt zweier Erfolge: Heute im Heimspiel gegen Ademar Leon (20.30 Uhr/Eurosport) und am kommenden Donnerstag  in Moskau.

Doch selbst im Falle zweier Siege wäre den Flensburgern Platz eins nicht sicher. Denn sollte auch der HSV seine letzten beiden Spiele gegen Montpellier und in Belgrad gewinnen, hätte er aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs die Nase vorn. "Realistisch ist für uns Platz zwei", sagt Vranjes, der jedoch wenig Lust auf  Rechenspielchen verspürt. Vielmehr hofft der Schwede auf einen gelungenen Abschluss dieser kräfteraubenden "Vier-Spiele-Tournee" innerhalb von neun Tagen. Sieg  im Pokal gegen die Löwen, Sieg in der Champions League gegen Belgrad, Sieg in Balingen - die SG-Handballer haben bis dato den Neustart nach der WM mit Bravour gemeistert, ihr Tanz auf drei Hochzeiten  verlief ohne  größeren Stolperer.

Und einen bösen Ausrutscher soll es auch heute Abend nicht geben. Allerdings sind die Spanier aus Leon  keine Hürde, die man mal eben im Vorbeigehen überspringt. Das hat die SG bereits im Hinspiel, als es im Hexenkessel  "Palacia Municipal de los Deportes" nach dramatischem Kampf ein 29:29 gab, erfahren. "Gute Mannschaft, super erfahrener Trainer", sagt Vranjes über den Gegner und dessen Leitwolf, Spielmacher und  Weltmeister Carlos Ruesga.
Personell hat Vranjes bis auf die zwei Langzeitverletzten alle Mann an Bord. Auch Linkshänder Holger Glandorf, in Balingen noch geschont, soll heute wieder mitwirken.

SG-Spitter
Gegner: Ademar Leon rangiert in der heimischen Liga Asobal momentan mit 23:11 Punkten auf einem beachtlichen dritten Platz - hinter den Spitzenclubs FC Barcelona (34:0) und Atletico Madrid (29:5).
Direkter Vergleich: Vorausgesetzt, die SG und der HSV gewännen ihre beiden letzten Gruppenspiele in der Champions League: Wer dieser dann punktgleichen Teams wäre Gruppensieger? SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke hat sich bei der EHF erkundigt. Mit dem Ergebnis, dass der HSV die Nase vorn hätte. Bei Punktgleichheit zählt der direkte Vergleich. Das Hinspiel gewann der HSV 31:28, das Rückspiel die SG 29:26. Somit gäbe es in Sachen Punkten (je 2:2) und Tordifferenz (57:57) keinen Sieger. Kurioserweise zählt dann die Maximalzahl an erzielten Toren in einem Spiel. Da hätte der HSV 31, die SG nur 29.
Tickets: Es gibt für die heutige Partie noch ausreichend Steh- und Sitzplätze in allen Kategorien.
Schiedsrichter: Zigmars Stolarovs und Renars Licis aus Lettland.