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Das Verletzungspech hält an

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Langsam nimmt das Verletzungspech der SG Flensburg-Handewitt aberwitzige Formen an. Jetzt fällt auch noch Maik Machulla für voraussichtlich drei Wochen aus. Der Rückraumspieler rutschte am Donnerstag nach dem Training in der Dusche aus und brach sich einen Zeh am rechten Fuß. "Es ist fast schon lächerlich, was alles passiert. Jetzt müssen wir wieder anders spielen", meinte Trainer Ljubomir Vranjes vor dem letzten Gruppenspiel des Jahres in der Champions League beim französischen Meister Montpellier HB (So. 19 Uhr/Eurosport live).

Nach dem Ausfall der drei Halblinken und von Machulla hat der Schwede mit Thomas Mogensen, Holger Glandorf und Steffen Weinhold gerade drei gesunde Rückraumspieler zur Verfügung. Neuzugang Olafur Gustafsson ist in der "Königsklasse" ebenso wenig spielberechtigt wie Rechtsaußen Florian von Gruchalla. Der SG-Kader umfasst also nur zehn Feldspieler plus die beiden Torhüter. Deshalb fährt Thies Jakob Volquardsen, der im "Junior-Team" auf der Mitte und halblinks spielt, mit nach Südfrankreich.

Die Franzosen, bei denen wegen des Verdachts der Spielmanipulation zwischenzeitlich fünf Akteure gesperrt waren, spielen nach dem 37:37 in Flensburg auch das Heimspiel gegen die SG mit "voller Kapelle". Sogar Vid Kavticnik ist nach fast achtmonatiger Verletzungspause wieder dabei. Der Ex-Kieler feierte am Donnerstag beim 35:30 gegen Cesson-Rennes sein Comeback. "Das ist natürlich unglücklich", sagt SG-Kapitän Tobias Karlsson. "Wir müssen zwei Mal gegen die Bestbesetzung ran und andere wie der HSV Hamburg nicht." Das Wort Wettbewerbsverzerrung vermeidet der Schwede aber bewusst. "Es ist halt so, darauf müssen wir den Fokus jetzt nicht legen, sondern lieber auf uns selbst schauen." Die SG und ihr Trainer wollen morgen in Montpellier das Beste aus der vertrackten Situation machen. "Wir werden alles versuchen", verspricht Karlsson, obwohl die Flensburger dort nicht zum Gewinnen verdammt sind. "Wir haben im Februar noch zwei Heimspiele", erklärt Vranjes.  "Da haben wir die Mannschaft fast wieder komplett und können dann jeden Gegner schlagen." Montpellier will der SG-Trainer mit einer offensiven Abwehr ärgern. Das wird Kraft kosten, und deshalb "werden auch alle spielen", sagt der 39-Jährige.