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Das Duell der Nordclubs in der "Königsklasse"

(sh:z; Hans-Werner Klünner) HSV Hamburg - SG Flensburg-Handewitt zum Zweiten: Gut zwei Monate nach dem Duell in der Handball-Bundesliga stehen sich die beiden Nordclubs morgen (17.30 Uhr/Eurosport live) im  Vorrunden-Hinspiel  der Champions League gegenüber. Nur sieben Tage später steigt das Rückspiel in der Flens-Arena. Ein Niederlage in der Hansestadt wäre deshalb für SG-Trainer Ljubomir Vranjes "kein Beinbruch". "Das kann man zu Hause wieder wettmachen." Dennoch fahren die Flensburger nicht in die Hansestadt, um die Punkte abzuschenken. "Wir werden versuchen, den HSV mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu ärgern."

Damit macht der Flensburger Trainer deutlich, dass die Zuschauer ein anderes Spiel erleben werden als beim 25:25 am 12. September. Damals war die Saison noch jung, beide Mannschaften fast komplett. "Jetzt werden die Spieler nicht mehr so frisch sein", orakelt Vranjes. Beide Teams plagen Verletzungssorgen, diverse Leistungsträger wurden in den vergangenen Wochen  extrem gefordert. "Vielleicht sind Michael Kraus und Blazenko Lackovic wieder fit", hofft HSV-Präsident Matthias Rudolph. Trainer Martin Schwalb ist eher skeptisch. "Vielleicht wagen wir bei Mimi Kraus einen Test", meint er. Der Coach denkt auch an die Zuschauer: "Wir möchten gern mal wieder einen Sieg in der O2 feiern."

Bei den Flensburgern werden Nationalspieler Lars Kaufmann (Meniskus-Operation) und Petar Djordjic (Kreuzbandriss) definitiv fehlen. Angeschlagen sind Kreisläufer Michael Knudsen und Rechtsaußen Lasse Svan Hansen, der morgen sein 200. Spiel für die SG bestreitet. Der erst vor zwei Wochen verpflichtete Florian von Gruchalla ist in der "Königsklasse" noch nicht spielberechtigt. Vranjes wird deshalb Thies Jakob Volquardsen und  Marc Blockus aus dem Junior-Team mit nach Hamburg nehmen.

Spielerisch und taktisch kennen sich beide Teams aus dem Effeff. Überraschungen wird es kaum geben. "Wir wissen, wie der HSV spielt", sagt Vranjes. "Ich schaue deshalb nicht auf sie, ich habe mit meiner Mannschaft genug zu tun." Dabei blickt Vranjes nicht allein auf Sonntag, sondern weit voraus bis zum 26. Dezember. Denn noch ist unklar, wann Kaufmann wieder zur Verfügung stehen wird. "Wir haben einige neue Dinge angefangen", sagt er. "Wir brauchen Varianten für unser Spiel ohne Kaufmann."

Unter besondere Beobachtung bei den Hamburgern steht Igor Vori. Der 32-jährige Kroate hat Kritik auf sich gezogen, weil er der einzige Spieler im HSV-Team ist, der die Gehaltskürzungen nicht akzeptiert. "Wir müssen sehen, wie wir mit ihm zurechtkommen", sagt HSV-Präsident Rudolph. "Er ist ein extrem guter Handballer. Aber wenn er meint, woanders glücklicher zu sein, dann ist das eben so. Aber noch ist nicht alles Porzellan zerschlagen."