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Anreise mit Hindernissen für die SG Flensburg-Handewitt

(sh:z) Das Glück in der Champions League ist nicht mit der SG Flensburg-Handewitt. Nach unterschiedlichen Auskünften aus der Wiener EHF-Zentrale zu den Regeln für die Abschlusstabelle der Gruppenphase wurde die SG im Vorfeld der Partie bei Medwedi Tschechow (heute 17.15 Uhr, live bei Eurosport) auch vom Streik des Sicherheitspersonals am Hamburger Flughafen erwischt. Der Hinflug musste umgebucht werden. Statt gestern von der Elbe  startete der SG-Clan schon am Dienstagabend  gen Berlin, wo gestern Morgen der Flieger Richtung Moskau  abhob. "Eine halbe Woche unterwegs für ein Spiel - das ist echt heftig", meinte Geschäftsführer Dierk Schmäschke mit einem Kopfschütteln.

Mit "gemischten Gefühlen" bestieg am Dienstagabend auch Ljubomir Vranjes den Bus. Den SG-Trainer wurmte aber weniger der geänderte Reiseplan, als vielmehr die abweichenden Auskünfte der EHF. Zunächst hatte es aus Wien geheißen: Der HSV Hamburg hat für den Fall einer Punktgleichheit nach allen zehn Runden den direkten Vergleich gegenüber der SG gewonnen. Dann: Kein Sieger im direkten Vergleich, das gesamte Torverhältnis zählt. "Hätten wir das vorher gewusst", erregt sich Ljubomir Vranjes, "hätten wir gegen Belgrad und Leon mehr Gas gegeben."

Im SG-Kader hat man diese Ungereimtheiten mit einer Prise Zynismus verarbeitet. Jacob Heinl: "Wir wollen in Moskau gewinnen und dann schauen, wir welche Regularien gültig sind." Doch jedem ist klar: Der erste Teil des Vorhabens wird alles anderes als leicht. Beim heimischen 36:26-Erfolg lief alles für die SG. "Daraus können wir einige taktische Rückschlüsse ziehen", glaubt Linkshänder Steffen Weinhold. "Aber sonst wird alles anders."

Tschechow rechnet sich selbst noch einiges aus. Mit einem Sieg würden sie die SG von Platz zwei verdrängen. In Montpellier allerdings mussten die Russen trotz einer Sieben-Tore-Führung mit einem 30:30 zufrieden sein. Vranjes hat sein Team hat auf die klassische russische 5:1-Abwehr vorbereitet. Anders Eggert ist von einer Grippe genesen und mit nach Russland gefahren. Dafür hat es Lasse Svan Hansen erwischt, der zu Hause blieb. Auf Rechtsaußen muss die SG nun improvisieren.