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Zum Auftakt gegen den Topfavoriten

(sh:z; Hans-Werner Klünner) "Ich hoffe für den Handball, dass es nicht wahr ist", sagte Ljubomir Vranjes mit ernster Miene. Die Manipulationsvorwürfe gegen Montpellier HB (siehe überregionaler Sport) hatten den Trainer der SG Flensburg-Handewitt einen Tag vor dem Auftakt in der Champions League  (heute 19 Uhr, Campushalle) gegen den französischen Meister ebenso überrascht wie seine Spieler. Die Vorfreude auf die Heimpremiere in der "Königsklasse" wollen sich die Flensburger dadurch aber nicht nehmen lassen. "Champions League, das ist etwas Besonderes. Wir freuen uns darauf", sagte Vranjes.

Zum Auftakt geht es also gleich gegen den Topfavoriten der Gruppe A. Für Vranjes ist Montpellier neben Kiel, Barcelona und Veszprem sogar ein heißer Anwärter auf das "Final4" in Köln. "Der Kader ist weltklasse", macht der 38-jährige Schwede deutlich. "Es gibt nur ein paar Mannschaften mit so einer individuellen Qualität." Diese mache auch den Unterschied zu seiner SG aus. "Wir haben vielleicht das bessere Mannschaftsspiel, verfügen aber nicht über diese individuelle Klasse." Nur auf der Torhüter-Position sieht Vranjes Vorteile bei seiner SG. "Da sind wir besser besetzt."

"Wir spielen in einer Hammergruppe", unterstreicht Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Neben den Franzosen heißen die Gegner HSV Hamburg, Ademar Leon, Medwedi Tschechow und Partizan Belgrad. Für Vranjes ist in dieser Gruppe alles möglich. "Wir können um Platz eins mitspielen, aber auch um Platz vier", glaubt der Schwede. Ob nach der Vorrunde nun Erster oder Vierter, ist dem Trainer allerdings egal. "Hauptsache wir erreichen das Achtelfinale. Unter den besten 16 Teams Europas möchte ich gerne dabei sein."

Zwei Wochen hatte die SG nach dem letzten Bundesliga-Autritt beim HSV Hamburg Zeit, um sich auf die heutige Partie vorzubereiten. Das hatte Nach-, aber auch Vorteile. "Wir haben noch keinen Rhythmus, aber die angeschlagenen Spieler hatten Zeit, sich auszukurieren", so der Trainer. Damit meinte er in erster Linie Michael Knudsen, der in Hamburg wegen Beschwerden an der Achillessehne nur bedingt einsetzbar war. Vranjes: "Michael ist wieder fit, alle Spieler sind fit."

Das wird seiner Meinung nach auch nötig sein, wenn die Flensburger erfolgreich in das Unternehmen Champions League starten wollen - trotz der Unruhe bei Montpellier HB. "Wenn wir gewinnen wollen, müssen alle top spielen. Wenn wir nur ein halbschlechtes Spiel abliefern, müssen wir schon Glück haben", meinte Vranjes. Auf die Abwehrvarianten der Franzosen hat er sein Team eingestellt. Was Montpellier sonst macht, ist ihm egal. "Unser eigenes Spiel ist mir viel wichtiger."