Stripes
Stripes
Archiv

Remis im Schatten der Affäre

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Ein solches Medieninteresse hat es in der Geschichte der SG Flensburg-Handewitt noch nie gegeben. Selbst beim Champions League-Finale 2007 gegen den THW Kiel waren nicht so viele Pressevertreter anwesend, wie beim 37:37 (19:18) der SG gegen Montpellier AHB. Die Aufmerksamkeit der sieben (!) Fernsehstationen sowie über 70 Journalisten (davon 55 aus Frankreich) galt allerdings kaum dem Spiel. Vielmehr stand das Thema Manipulationsverdacht im Fokus (wir berichteten).
Ob die Affäre den Gästen in der Anfangsphase im Hinterkopf herumgeisterte oder nicht, sie wurden zunächst von der SG überrannt. Vor allem Holger Glandorf war bei seinem ersten Einsatz in der Königsklasse nicht zu bremsen. Beim 4:0 (3.) hatte er bereits seinen dritten und beim 7:3 (10.) seinen vierten Treffer erzielt.

"Nach 14 Tagen ohne Spiel haben meine Jungs angefangen wie die Hasen, wir sind jedoch bereits zum Ende der ersten Hälfte müde geworden", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes und begründete damit die knappe 19:18-Halbzeitführung. "Training und Spiel sind zwei paar Schuhe. Die Intensität in einem Spiel ist viel höher", so der Schwede, der auch im zweiten Durchgang sah, dass seine Akteure bereits viel Energie aufgebraucht hatten.
Montpellier ging erstmals in Front und sah beim 31:34 (55.) bereits wie der Sieger aus. Mit einem Kraftakt holte sich die SG jedoch noch einen Punkt. "Heute bin ich damit zufrieden, ein andermal sicherlich nicht", so Vranjes.