(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Ungeachtet des Skandals der sich aktuell in Frankreich um Montpellier AHB rankt, die SG Flensburg-Handewitt stellt sich auf einen schweren Auftakt in der Champions League ein. Schließlich gehört der französische Rekordmeister und Champions League-Sieger von 2003 um Weltstar Nikola Karabatic zu den besten Teams in Europa. "Zu Hause sind wir normalerweise immer Favorit, doch es gibt einige Ausnahmen und das Spiel gegen Montpellier gehört dazu", so SG-Trainer Ljubomir Vranjes voller Respekt vor dem Spiel. "Neben Kiel, Barcelona und Veszprem gehören sie für mich zu den Favoriten auf die Teilnahme am Final Four".
Die Stärke des Gegners macht der Schwede daran fest, dass die Franzosen über "individuelle Klasse" verfügen, gleichzieitg aber als Team agieren. "Wir sind mannschaftlich sicherlich besser, haben jedoch nicht die individuelle Klasse eines Karabatic in unseren Reihen", so Vranjes, der den physisch starken Gästen allerdings nicht den "roten Teppich" ausrollen will. "Es wird ein Kampf, und wir werden in der Campushalle sicherlich nicht körperlos spielen", so der Coach. Da trifft es sich gut, dass der zuletzt an der Achillessehne verletzte Michael V. Knudsen wieder fit ist. Der Kreisläufer hat in den letzten Tagen alle Einheiten zu 100 Prozent absolviert. "Wir müssen eine Topleistung abliefern um das Spiel zu gewinnen", so Vranjes.
"Dabei bauen wir auch auf die Unterstützung der Fans", so SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Bislang hat die SG knapp 3000 Tickets, davon rund 2000 Champions League-Dauerkarten, abgesetzt. "Es sind also noch Karten zu haben", macht Schmäschke allen Kurzentschlossenen Mut, sich an der Abendkasse anzustellen. "Wir haben eine Hammergruppe erwischt, in der die Gegner nur Spitzen- oder Weltklasse verkörpern. Kein Spiel wird leicht und vor allem zu Hause sind die Punkte wichtig."
So sieht es auch Vranjes, der keine Platzierung in der Gruppe als Ziel ausgibt: "Wir möchten einfach gerne im Achtelifnale dabei sein und das wird schwer genug". Schließlich verfügt Montpellier neben Karabatic über weitere Weltstars wie William Accambray, Petar Metlicic, Wissem Hmam, Dagan Gajic oder Michael Guigou. Seit dieser Saison ebenfalls bei den Südfranzosen im Team: Der Norweger Erlend Mamelund, der in der Saison 2008/09 eine Halbserie bei der SG aktiv war. Der Ex-Kieler Vid Kavticnik fehlt auf Grund einer Kreuzbandverletzung.
Die SG und Montpellier standen sich bislang sechs Mal gegenüber, zuletzt in der Saison 2008/09. Flensburg gewann bislang alle drei Heimspiele, errang am Mittelmeer aber nur 1997 ein Remis. In Erinnerung geblieben ist vor allem das legendäre Duell im Champions League-Viertelfinale 2005. Nach einer 22:36-Auswärtsniederlage gewann die SG im Rückspiel 32:19 und verpasste das Halbfinale auf Grund eines einizgen Tores.
