Stripes
Stripes
Archiv

Angeschlagen die Spur halten

(Flensborg Avis; Volker Metzger) Am Ende war es eigentlich wie immer: Der THW Kiel jubelt, der Konkurrent schleicht davon. Das Drehbuch für die jüngste Derby-Auflage zwischen dem Rekordmeister aus der Landeshauptstadt und der SG Flensburg-Handewitt bot zwar viele spontane Aspekte, nur das Happy-End schien schon vor dem Abpfiff geschrieben zu sein.

Während die "Zebras" nach dem am Ende noch deutlichen 34:27-Heimsieg weiterhin ungeschlagen dem neuerlichen Titelgewinn entgegen galoppieren, muss der von großen Personalsorgen gebeutelte Widersacher aus Flensburg höllisch aufpassen, im Kampf um die Spitzenplätze nicht noch weiter abzufallen. "Auch wenn wir einige Stammspieler ersetzen müssen, wollen wir die kommenden Spiele gewinnen. Dazu gehört auch das Rückspiel gegen den THW Kiel zu Weihnachten", richtete Anders Eggert prompt eine Kampfansage an die Konkurrenz. Der dänische Linskaußen, vor rund 10.000 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena gemeinsam mit Holger Glandorf der überragende SG-Spieler, schien die neuerliche Derby-Pleite schnell abgeschüttelt zu haben. "Ohne Lasse Svan und Michael Knudsen haben uns zwei Spieler aus der Stammformation gefehlt. Das hat uns natürlich nicht geholfen", deutete Eggert auf das enorme Verletzungspech hin. Knudsen (Fieber-Erkrankung) und Lasse Svan Hansen (Wadenzerrung) fehlten an allen Ecken und Enden, zudem konnte Lars Kaufmann (Knieprobleme) nur äußerst sporadisch eingesetzt werden und der in einer Blitzaktion verpflichtete Rechtsaußen Florian von Gruchalla knickte bei seinem vielversprechenden Debüt noch vor der Pause um und schied verletzt aus.

In der Summe deutlich zu viele Mankos, um der Übermacht des THW über die volle Spielzeit erfolgreich die Stirn bieten zu können. Dass allen voran Führungsspieler wie Thomas Mogensen und Arnór Atlason in der zweiten Halbzeit die Anzahl der technischen Fehler recht ungezwungen in die Höhe trieben und damit den THW zu einfachen Konter-Toren und zugleich zur Vorentscheidung einluden, ärgerte das gesamte SG-Team. "Die technischen Fehler haben uns das Genick gebrochen", urteilte auch Steffen Weinhold, der ebenso wie viele seiner Mitspieler gegen die Zebra-Abwehr aus dem ruhenden Spiel nur schwer eine Lücke fand und insgesamt blass bieb.

"Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern müssen uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren", befand Topscorer Holger Glandorf mit Hinblick auf die Auftritte in Hannover (Sonnabend, 19 Uhr) und dem Heimspiel gegen den SC Magdeburg (Dienstag, 20.15 Uhr, Campushalle). Zudem werfen die beiden Champions-League-Duelle gegen den angeschlagenen HSV Hamburg ihre Schatten voraus (18. und 25. November) Und wie fasste es SG-Trainer Ljubomir Vranjes doch so treffend zusammen. "Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns, denn wir wollen ja eines Tages dort stehen, wo jetzt der THW Kiel steht."